Im Vorfeld der heutigen Gemeinderatsitzung, bei der der Antrag des Wörgler Stadtrates auf Schließung der Wörgler Wasserwelt ab September 2021 auf der Tagesordnung steht, meldeten sich via Presseaussendung nochmals Politiker von schwarz, grün und blau zu Wort. Wörgls VP-Stadtparteiobmann Michael Riedhart appelliert dringlich, dem Wave nicht ohne Ersatzlösung den Todesstoß zu versetzen: „Land und Gemeinden signalisieren Bereitschaft für eine regionale Lösung. Machen wir das Land und die Umlandgemeinden zu unseren Verbündeten.“
„Die Wörgler Bevölkerung hat sich bei der Volksbefragung mit 70% Zustimmung für den Erhalt der Wörgler Wasserwelt ausgesprochen. Diesem klaren Auftrag der Wörglerinnen und Wörgler fühle ich mich verpflichtet. Inzwischen gibt es deutlich Signale, dass sowohl das Land Tirol mit Sportlandesrat Josef Geisler als auch die umliegenden Gemeinden bereit sind, eine regionale Lösung mitzutragen und auch einen finanziellen Beitrag zu leisten. Ich habe in den letzten Tagen viele Gespräche in diese Richtung geführt. Bei den regionalen Verantwortungsträgern besteht Konsens, dass es im Sinne aller ist, dass den Menschen in der Region ein Schwimmangebot zur Verfügung steht. Voraussetzung für eine konstruktive Lösung ist aber, dass sich die Wörgler Stadtführung der Diskussion nicht vornherein verweigert und für ernsthafte Gespräche zur Verfügung steht. Das ist bisher nicht der Fall. Wenn Hedi Wechner und die FPÖ dem Wave den Todesstoß versetzen und die Anlage dem Erdboden gleich machen, dann ziehen sie tausenden Vereinsmitgliedern, Senioren, Familien und Kindern aus der gesamten Region den Boden unter den Füßen weg. Ich appelliere deshalb nochmals eindringlich an Hedi Wechner und die FPÖ, von diesem Schritt abzusehen und sich gemeinsam mit dem Land Tirol, dem TVB und den Regionsbürgermeistern an einen Tisch zu setzen“, sagt Wörgls VP-Stadtparteiobmann und Gemeinderat Michael Riedhart.
Riedhart ist nach wie vor überzeugt, dass „eine Sanierung und Attraktivierung des Wave wirtschaftlich die wesentlich bessere Variante ist, als ein Abriss und ein anschließender Neubau eines Freibades. Warum es seitens der Stadtführung keine Bemühungen gibt, Finanzierungspartner mit an Bord zu holen und die Wörgler Wasserwelt als Regionalbad zu verankern, ist mir ein Rätsel.“
FPÖ Abwerzger: „Wörgl hat unsere Unterstützung“
„Schwarz-grüne Landesregierung torpediert die Stadt Wörgl“, schreibt der FPÖ-Landtagsabgeordnete Mag. Markus Abwerzger am 29. April 2021. Tirols FPÖ-Landesparteiobmann fordert , „imFalle einer Schließung, dass in der Region ein Hallenbad für Sportvereine und den Schulsport errichtet wird.“
Der FPÖ-Landesparteiobmann KO LAbg. Mag. Markus Abwerzger kritisiert den Umgang des Landes Tirol mit der Stadtgemeinde Wörgl: „Die Stadtgemeinde Wörgl hat unsere volle Unterstützung, denn die finanziellen Aufwendungen für die Wörgler Wasserwelt (Wave) kann die Gemeinde nicht alleine tragen.“ Abwerger meint, dass „die Landesregierung die Stadt torpediert, da es ÖVP-LH Günther Platter und den Grünen nicht gefällt, dass in Wörgl eine SPÖ-FPÖ Arbeitsgemeinschaft die politischen Geschicke der Stadtgemeinde erfolgreich leiten.“ Dass die Stadt die Kosten künftig nicht alleine tragen könne, sei verständlich im Hinblick auf „enkelgerechtes Wirtschaften“. Es seien viele Fragen offen: „Die Sporteinrichtung wurde damals unter einem schwarzen Bürgermeister gebaut, und nach 18 Jahren stellt sich das Gebäude als schrottreif dar, da muss man sich schon fragen, was damals alles schiefgelaufen ist.“ Für Mag. Abwerzger steht jedenfalls fest, dass es auch bei einem Ende der Wörgler Wasserwelt eine derartige Sporteinrichtung in der Region braucht: „Sowohl die Sportvereine als auch der Schulsport benötigen eine derartige Einrichtung dringend, aber dies wird ja nun von der schwarz-grünen Landesregierung verhindert.“
Schwarz-Grüner Dringlichkeitsantrag im Landtag
Gegen eine ersatzlose Schließung des Wave in Wörgl sprechen sich ÖVP-Landtagsabgeordnete aus: Mainusch und Mingler bringen nun Dringlichkeitsantrag im Landtag ein, denn: „Das Schwimmbad hat überregionale Bedeutung. Die Gesprächsverweigerung von BM Wechner muss ein Ende haben.“
Die Schwarz-Grüne Koalition auf Landesebene erhöht den Druck vor der Gemeinderatssitzung in Wörgl auf Bürgermeisterin Hedi Wechner und die FPÖ, von der ersatzlosen Schließung des Wave abzusehen. Die Sportsprecher von ÖVP und Grüne, Dominik Mainusch und Michael Mingler, bringen im kommenden Landtag einen Dringlichkeitsantrag zum Erhalt der Schwimmflächen in Wörgl ein, entweder dauerhaft oder jedenfalls bis ein geeigneter Ersatzstandort realisiert ist.
Im Antragstext wird auf die „Notwendigkeit von ausreichend öffentlichen ganzjährig nutzbaren Wasserflächen in Tirol eingegangen, „die ersatzlose Schließung der Wörgler Wasserwelt abgelehnt“ und „die Wichtigkeit eines Regionalbades im Tiroler Unterland“ betont. Die beiden Sportsprecher fordern die Landesregierung, Bürgermeisterin Wechner sowie die weiteren relevanten Gemeinden auf, in Gespräche zu treten mit dem Ziel „eines finanziell breit getragenen Regionalbades mit guter öffentlicher Anbindung entweder am Standort Wörgl oder an einem geeigneten Alternativstandort.“
Aus Sicht von Mingler und Mainusch sei die Gesprächsbereitschaft beim Land groß. „Leider hat Bürgermeisterin Wechner bisher eher Gesprächsverweigerung betrieben. Auch gegenüber all den anderen Gemeinden, die sich bereit erklärt haben an einer Lösung – auch in finanzieller Hinsicht – mitzuwirken. Die Wörgler Bürgermeisterin kann und darf sich nicht aus ihrer regionalen Verantwortung stehlen und den Wunsch der Bevölkerung nach einem Hallenbad einfach ignorieren. Mehrmals hat sie für Verunsicherung gesorgt und die Unterstützung durch das Land Tirol in Frage gestellt. Mit dem Dringlichkeitsantrag stellen wir uns ausdrücklich hinter das Wave. Der Ball liegt also in Wörgl. Sollte die Stadt ein sinnvolles Sanierungskonzept umsetzen wollen, dann gibt es dafür eine aufrechte Förderzusage des Landes. Zudem wurden im letzten Jahr 500.000 € in die Sanierung des Wellenbeckens investiert. Jetzt ist der richtige Zeitpunkt, um das ‚Abrisskommando Wechner mit freiheitlicher Beteiligung‘ zu stoppen und am Verhandlungstisch konstruktiv eine Lösung zu erarbeiten“, hoffen schwarz-grün auf ein Einlenken.