Erdrückende Finanzlast gefährdet WAVE-Fortbestand

Massive Umsatzeinbrüche durch Corona und davongaloppierende Sanierungskosten bei der Wörgler Wasserwelt Wave stellen die Stadt vor eine schwierige Entscheidung. „Im Rahmen der Fraktionsführersitzung am  16. November wurden verschiedene Varianten zum Teil zu sehr emotional diskutiert. Grundsätzlich hat sich dabei allerdings nichts Neues ergeben. Fest steht, dass sich eine außerordentliche Gemeinderatsitzung ausschließlich mit der Thematik Wave bzw. mögliche Auswirkungen auf die finanzielle Situation der Stadtgemeinde Wörgl im Falle einer Sanierung beschäftigen wird“, erklärt Wörgls Bürgermeisterin Hedi Wechner. Bei einer Schließung würde  seitens der Stadt ein Sozialplan für die MitarbeiterInnen ausgearbeitet.

Bei der Gemeinderatsitzung am 5. November gab Wechner einen wenig ermutigenden Situationsbericht mit drei diskussionswürdigen Varianten – einer Teilsanierung um ca. 5,5 Millionen Euro, einer Teilsanierung mit wirtschaftlicher Optimierung und Schließung des Sportbades mit rund 7 Millionen Euro und die schnellstmögliche Schließung der Wörgler Wasserwelt. Wechner: „Eine Totalsanierung um mehr als 10 Millionen Euro wird ausgeschlossen“.

Anhand der Besucherstatistik von Jänner bis Oktober 2019 zeigte Wechner auf, „dass Wörgl ein Bad für die Region betreibt und finanziert.“ Von 222.763 Eintritten werden WörglerInnen rund 28 % zugeordnet, Nicht-WörglerInnen 72,2 %. Auch bei den Schulnutzungen überwiegen auswärtige: 19 % der Schuleintritte kamen von Wörgler Pflichtschulen, ebensoviele von Wörgler Bundesschulen. Besuche aus Schulen anderer Gemeinden liegen bei 62 %.

In einer Stellungnahme sprechen sich die Wörgler Grünen für eine Prüfung von Perspektiven aus, sollte der Stadt nichts anderes übrig bleiben als zuzusperren sowie für die Suche nach Finanzierungspartnern. „Das WAVE sei ein überregionales Bad – dem sollte eine überregionale Finanzierung gegenüberstehen. Sind die Bürgermeister der Region und das Land Tirol bereit, sich am Wave zu beteiligen?“, meint Grün-GR DI Catarina Becherstorfer. Vor Abklärung dieser Aspekte stimmen die Grünen nicht für eine Schließung des Erlebnisbades.   „Die Pandemie darf auf keinen Fall dazu benutzt werden, um mit zugegeben sehr schlechten Zahlen des Wave eine übereilte Schließung voranzutreiben“,  erklärt Grün-Gemeinderat Richard Götz. „Wenn sich die Türen des Wave einmal geschlossen haben, gibt es kein Zurück.“

Wörgler ÖVP für den Erhalt

„Als Stadtparteiobmann der Wörgler Volkspartei spreche ich mich definitiv für den Erhalt der Wörgler Wasserwelt aus“, teilt GR Michael Riedhart in einer Stellungnahme zur Causa auf Facebook mit. Allerdings: „Die finanzielle Situation ist erdrückend und für unsere Stadtgemeinde alleine vermutlich nicht tragbar.“ Auch er plädiert für Gespräche mit dem Land Tirol und den umliegenden Gemeinden.

Wörgler Wasserwelt WAVE 2020. Foto: Veronika Spielbichler

Erdrückende Finanzlast für die Stadt Wörgl – jetzt steht ein Zusperren des Erlebnisbades zur Diskussion