Grüne zur Sprachdebatte: Frust hilft nicht beim Deutschlernen

Mittels Presseaussendung melden sich die Grünen zur neuerlichen Forderung nach Deutschpflicht in den Schulen auch während der Pausen. Für Gemeinderat Götz ist es klar, dass der Auslöser für die Sprachdebatte in Wörgl nicht zufällig passiert ist. „Es ist Wahlkampf. Deshalb holt man einen sechs Jahre alten Antrag aus der Schublade und erhofft sich damit parteipolitisches Kleingeld zu schlagen und das noch auf den Rücken der Kinder. Das darf nicht sein“, ärgert sich Götz über die aktuelle Debatte, die in Wörgl entfacht ist.

„Ein Ende der Diskriminierung für Schüler mit nichtdeutscher Muttersprache, so wie es Landesrätin Beate Palfrader fordert, ist nur dann möglich, wenn wir auch die Kinder und Eltern dieser Kinder in diesen Prozess einbinden. Anstatt über sie zu reden sollten wir gemeinsam mit ihnen reden. Jedes Kind ist uns gleich viel wert und sollte die bestmögliche schulische Ausbildung bekommen, damit auch eine schulische Integration besser funktionieren kann“, ist Götz überzeugt.

In vielen MigrantInnen-Gesellschaften können Probleme beim Spracherwerb auftauchen. Aus Sicht der Spracherwerbsforschung, der Soziolinguistik und der Sprachenpolitik sind die Problemfelder seit Jahrzehnten bekannt. Zahlreiche Studien belegen, wie es richtig gehen kann, ergänzt der Grüne Bildungssprecher Ahmet Demir. „Es ist verständlich, dass Kinder gefrustet sind, wenn das Erlernen der deutschen Sprachen nicht gleich gelingt. Sprache verbindet und schafft Identität. Mehrsprachigkeit sollte auch hier als Chance gesehen werden und nicht als etwas Negatives. Durch Sanktionen in den Pausen erreicht man aber genau das Gegenteil. Wir dürfen nicht vergessen, dass es sich hier um Kinder handelt“, hält der Landtagsabgeordnete fest.

Ziehführend sei für die Grünen daher mehrsprachige PädagogInnen, Stützkräfte und AssistenInnen, welche auch im elementarpädagogischen Bereich eingesetzt werden, damit auch die Muttersprache richtig erlernt werde. „ Mehrsprachigkeit ist ein Gewinn für die Kinder und die Gesellschaft. Das sollten wir klug fördern statt leichtsinnig verbieten“, sind sich Götz und Demir einig.

Text: Sebastian Müller/Tiroler Grüne