„Wörgl braucht dringend den Hochwasserschutz – aber eine deutliche Verringerung der Kosten“, sind sich Wörgls Grüne Gemeinderäte Richard Götz und Christine Mey einig und fordern das Land auf, in Wörgl vorhandene Retentionsflächen bei der Wasserverbandsgründung einzubeziehen und gemäß dem Verursacherprinzip alle Gemeinden, nicht nur jene am Innufer zwischen Brixlegg und Angath zur Kasse zu bitten.
„Der derzeitige Kostenaufteilungsschlüssel basiert auf einem 4-Säulenmodell, bestehend aus dem Anteil der Länge des Innufers, dem Anteil von Grundflächen in der Roten und Gelben Zone, der Rückhaltevergütung auf Basis des Ausuferungsvolumens, für das die Gemeinde Retentionsflächen zur Verfügung stellt sowie aus einem Widmungsbeitrag im Fall von Umwidmungen von danach sicherem Grünland in Bauland“, erklärt Götz und setzt bei den Wörgler Retentionsflächen an.
Jene, die die Stadt bereits zum Bau des erforderlichen Hochwasserschutzes nördlich der Autobahn vom Giessen-Pumphäusl bis zur Autobahnauffahrt Wörgl West entlang des Inns angekauft hat, sind damit nicht gemeint. „Zwischen Bahn und Bundesstraße wäre eine Retentionsfläche für 3 Millionen Kubikmeter Wasser“, erklärt Götz und lässt den Einwand des Landes, die Nutzung dieser Flächen sei zu teuer, nicht gelten: „Woanders sind auch massive Dammbauten und Pumpen nötig.“ Zu- und Ablauf vom Inn könnten auch hier im bestehenden Gewerbegebiet, wenn auch mit etwas höherem Kostenaufwand, hergestellt werden. Götz: „Derzeit beträgt die Rückhaltevergütung für Wörgl 0 %.“
„Wir fordern von der Rot-Blauen Stadtregierung bei der Wasserverbandsgründung zu verlangen, dass diese Rückhalteflächen einbezogen werden. Dadurch könnten die Kosten für Wörgl um 30 bis 35 % verringert werden“, erklärt Götz. Anstatt „über die hohen Kosten zu jammern“ oder „Verschwörungstheorien in Richtung Landesregierung in die Welt zu setzen“, sollte „mit Nachdruck verlangt werden, die Wörgler Retentionsflächen einzubeziehen.“ Eine Einbeziehung dieser Flächen würde eine Verbandsgründung beschleunigen und die Bevölkerung damit schneller zu einem Hochwasserschutz kommen.
Götz weist auch die Behauptung, Wörgl sei Hauptnutznießer zurück: „Nicht nur Wörgl ist der große Nutznießer, sondern die Unterlieger.“ Wobei auffällt, dass der Wasserverband in Angath endet und nicht an der Staatsgrenze zu Bayern. Die darunterliegenden Gemeinden im Bereich von drei Tiwag-Staustufen sollen sich an den Kosten für die Hochwasserschutzmaßnahmen ebenso beteiligen wie jene an den Gewässerzubringern in den Seitentälern. „Fordern können wir es, aber ob das Land das tut, bleibt fraglich“, so Götz.