Lesung aus dem Kriegstagebuch

Vor 80 Jahren verwüsteten Bomben am 22. und 23. Februar 1945 Wörgl, das im 2. Weltkrieg aufgrund der Bahn-Infrastruktur Ziel alliierter Luftangriffe war. Anlass für das Museum Wörgl, im Rahmen der Sonderausstellung 100 Jahre Friedensarbeit am Samstag, 22. Februar 2025 ab 19 Uhr im Kulturraum des Museums in der Brixentaler Straße 1 ( 2. Obergeschoss Kirchenwirt) mit einer Lesung an die Opfer der Weltkriege im 20. Jahrhundert zu erinnern: Mag. Marlies Wohlschlager stellt dabei das aufschlussreiche Kriegstagebuch des Wörgler Postamtsdieners Hermann Leitner über seine Erlebnisse als Soldat und russischer Kriegsgefangener von 1914-1918 vor.

Geschichte wird meist von Siegern und Mächtigen niedergeschrieben, nicht von „einfachen Leuten“. Gerade ihre Perspektive berührt uns und zeigt, dass im Krieg immer alle verlieren. Die historisch wertvollen handschriftlichen Aufzeichnungen von Hermann Leitner schildern seine traumatischen Fronteinsätze als Soldat ebenso wie dramatische Erlebnisse während der jahrelangen russischen Kriegsgefangenschaft und die schlechte Behandlung bei der Heimkehr. Hermann Leitner schuf mit seinem Kriegstagebuch ein bemerkenswertes Zeitdokument, das die Gründung des Kameradschaftsbundes als Sozialverein zur Unterstützung der Kriegsopfer vor 100 Jahren nachvollziehbar macht. Marlies Wohlschlager hat das 300 Seiten umfassende Dokument für den Heimatmuseumsverein Wörgl digitalisiert und transkribiert und illustriert ihre Lesung mit zahlreichen Abbildungen und Zeichnungen Leitners aus dem Kriegstagebuch.

Das Museum Wörgl lädt besonders die Mitglieder der Wörgler Traditionsvereine sowie alle Interessierten bei freiem Eintritt zur Lesung am 22.2.2025 ein und ersucht um  Platzreservierung unter Email museum@woergl.at oder telefonisch 0699 17242113. Noch ein Terminhinweis: Im Gedenken an die Bomben-Opfer hält die Pfarre Wörgl jedes Jahr eine Nachtanbetung ab, heuer am 23. Februar 2025 von 19 Uhr bis Mitternacht.