Samariterbund Tirol zog Jahresbilanz

Fehlendes Personal als große Herausforderung, die ambulante Familienbetreuung weiter im Aufwind und viele andere Leistungsbereiche – im Rahmen ihrer Weihnachtsfeier in der voll besetzten Dreikleehalle in Angerberg zogen die Tiroler Samariter Bilanz über das vergangene Jahr. Dabei berichtete Geschäftsführer Gerhard Czappek über den Mangel an Personal, der – wie in vielen anderen Branchen– auch dem Rettungs- und Krankentransportdienst zu schaffen macht.  Hinzu kommt, dass fehlende Zivildiener auch mit hauptamtlichem Personal ersetzt werden müssen.

„Mit ehrenamtlichen Mitarbeitern alleine ist das nicht mehr zu stemmen, obwohl dankenswerter Weise im abgelaufenen Jahr über 23.000 freiwillige Stunden geleistet wurden“, erklärt Czappek und führt weiter aus: „Es braucht neue Anstrengungen, um den Beruf des Rettungs- und Notfallsanitäters attraktiver zu machen,  auch schon deshalb, weil ab Mitte 2023 neue Kriterien im Vertrag mit dem Land Tirol zum Tragen kommen, wonach auf jedem Notfall-Rettungswagen zwingend ein Notfallsanitäter mit an Bord sein muss!“

Für das zweite wichtige Standbein des Samariterbundes konnte die pädagogische Leiterin Bettina Leitner berichten, dass im Jahr 2022 über 500 KlientInnen im Rahmen der ambulanten Familienbetreuung in Zusammenarbeit mit der Kinder- und Jugendhilfe sozialpädagogisch unterstützt wurden. Die mittlerweile knapp 90 BetreuerInnen in sieben Teams sind in fast allen Tiroler Bezirken unterwegs, um gezielt Probleme in den Familien bzw. mit den Kindern und Jugendlichen zu erörtern und Hilfepläne zu erstellen. Im Sommer konnten die BetreuerInnen mit Vertretern aus Politik und Beamtenschaft das zehnjährige Bestehen feiern.

Einen markanten Anstieg verzeichneten die Samariter im Ausbildungsbereich. In über 150 Erste-Hilfe-Kursen wurden weit über 1.500 Personen erfolgreich geschult. „Viele Betriebe und Institutionen holen hier nach, was in Pandemiezeiten nicht möglich war“, erklärt Gerhard Czappek.

Aber auch intern wurde trotz Covid-19-Krise die Ausbildung nicht vernachlässigt. So konnten sehr erfolgreich im Kirchbichler Ausbildungszentrum Rettungssanitäterkurse abgehalten werden und erstmals auch ein gemeinsamer Kurs für angehende Notfallsanitäter des Samariterbundes, des Roten Kreuzes und der Johanniter Unfallhilfe gestartet werden.

Der Fahrdienst für Menschen mit Behinderung legte im Jahr 2022 über 80.000 Kilometer zurück und  beförderte über 6.000 Personen.

Einen besonderen Zuwachs konnten die Samariter bei der Jugendgruppe verbuchen. Knapp 30 Kinder- und Jugendliche sind in verschiedenen Altersgruppen tätig und lernen bei Spaß und Spiel auch die Rettungsarbeit kennen. Dabei sind nun schon zwei bisherige Mitglieder bei der Leitung der Gruppen aktiv im Team um  Barbara Hohlrieder tätig.  Beim Heimnotruf war durch massive Konkurrenz leider keine Steigerung möglich, viele Menschen wollen ihr Sicherheitsbedürfnis aber trotzdem durch den Samariterbund abgedeckt wissen.

Ehrenamtliches Engagement wird neben dem Rettungsdienst vor allem bei Sanitätsdiensten für Sport- und Musikveranstaltungen und bei der Krisenintervention geboten, weiters in den Bereichen Großunfall und Katastrophenhilfe, sowie bei der Samariter-Wunschfahrt und im Mantrailing bei den Rettungshunden.

In der Vorschau auf 2023 sticht die 20-Jahr-Feier am 13.5.2023 hervor, die zeitgleich mit der Bundesvorstandssitzung stattfinden soll.  Ein Tag der offenen Tür verbunden mit einer Leistungsschau wird den Tag abrunden.

Ein neues Fahrzeug für die Aktion „Samariter-Wunschfahrt“ wird von der Bundesorganisation in Kirchbichl für den Westen Österreichs stationiert, worüber große Freude bei den Tiroler Samaritern herrscht.

Ehrungen

Folgende Ehrungen und Auszeichnungen wurden am Ende der Veranstaltung unter Mitwirkung von Landtagsabgeordneten Christian Kovacevic, Bürgermeister Walter Osl und ASBÖ-Bundeschefarzt-Stv. MR Dr. Wolfgang Hengl überreicht. Für 5 Jahre Mitgliedschaft wurde Heike Duffner, Carl Egger, Dominic Fulterer, Anna Lüken, Manuel Misslinger und Silja Maue gedankt. Die Leistungsmedaille in bronze erhielten David Huber, David Lindtner, Nadine Mairhofer, Philipp Kapferer, Sonja Schipflinger, Anja Stauder, Peter Felderer, Sandra Felderer, Birgit Pietersteiner und Michaela Schmölzer.

Das Jubiläumsabzeichen in bronze für 10 Jahre Mitgliedschaft wurde an Sebastian Alexander und Johannes Sappl überreicht. Für ihr besonderes Engagement und ihren persönlichen Einsatz wurden  Sarah Martinz, Weidacher Manuel und Deniz Aksel geehrt.

Das Ehrenkreuz am Rot Weiss Roten Band wurde dem mittlerweile in den Ruhestand getretenen HR Dr. Herbert Walter überreicht. Aufgrund der Corona-Pandemie wurde die Auszeichnung erst 2022  für die ausgezeichnete Zusammenarbeit im Bereich Zivil- und Katastrophenschutz übergeben.

Text: Samariterbund Tirol

Ehrung für HR Dr. Herbert Walter - v.l.n.r: MR Dr. Wolgang Hengl, GF Gerhard Czappek, HR Dr. Herbert Walter, LA. Christian Kovacevic . Foto: Samariterbund Tirol

Ehrung für HR Dr. Herbert Walter – v.l.n.r: MR Dr. Wolgang Hengl, GF Gerhard Czappek, HR Dr. Herbert Walter, LA. Christian Kovacevic . Foto: Samariterbund Tirol