Mit einer Presseaussendung meldete sich am 22. März 2021 Gemeinderat Dr. Andreas Taxacher vom Team Wörgl zur „Causa WAVE“ zu Wort: „Das Wave ist seit 18 Jahren aus Wörgl nicht mehr wegzudenken. Jung und Alt verbringen ihre Freizeit in den Wörgler Wasserwelten. Diese sind als einziges Hallenbad im Bezirk Kufstein mit einem Sportbecken ausgestattet.“ Dieses sei für Kinder- und Schulschwimmkurse sowie für alle Wassersportvereine und die Wasserrettung „existenziell notwendig“.
Taxacher kritisiert die Haltung von Wörgls Bürgermeisterin Hedi Wechner: „Seit 2010 ist Frau Bürgermeisterin Hedi Wechner alleinige Gesellschaftervertreterin der Stadt Wörgl im Wave. In dieser Funktion verlautbarte sie noch im Sommer letzten Jahres, dass eine Einstellung des Betriebes nicht zur Debatte stünde und veranlasste quasi im Alleingang die Sanierung des Wellenbeckens um eine halbe Million Euro. Wenige Monate später folgte plötzlich eine 180°-Kehrtwende – die Beweggründe dafür liegen völlig im Dunkeln“, so Taxacher. Fakt sei, „dass seit der Bestellung zweier Vertrauenspersonen der Bürgermeisterin als Geschäftsführer keine Möglichkeit ausgelassen wird, das Wave durch tendenziöse Berichterstattung und unseriöse betriebswirtschaftliche Berechnungsmodelle als unsanierbare Bauruine, als totes Pferd, zu diskreditieren.“
Ein Bild, das der Wahrheit in keinster Weise entspreche – ist Taxacher überzeugt. „Es steht außer Frage, dass Investitionen und Renovierungen, wie auch bei jedem Einfamilienhaus, von Zeit zu Zeit notwendig werden. Das Wave ist jedoch keineswegs ein Fass ohne Boden, wie der von der Stadtführung beauftragte Gutachter DI Schmidt glauben machen will!“ Dieser habe seit 13 Jahren das Wave nicht mehr betreten.
Aktuelles Gutachten fehlt
Taxacher besteht auf einem unabhängigen, aktuellen Gutachten zum Zustand des Gebäudes und der Gebäudetechnik, wie vom Gemeinderat bereits im Februar 2020 gefordert und beschlossen – das allerdings bislang nicht vorgelegt wurde. Taxacher mutmaßt: „Steckt etwa der kolportierte Verkauf des Grundstücks an einen Investor hinter den massiv betriebenen Abrissplänen der Bürgermeisterin?“
Taxacher fragt sich, „welche Lösungsansätze auf dem Tisch lägen, wenn mit derselben Leidenschaft für eine Erhaltung des Wave gekämpft würde. Zweifellos ließe sich mit den umliegenden Gemeinden, den Tourismusverbänden und anderen Partnern ein Konsens finden, zumal diese teilweise bereits Bereitschaft dazu signalisiert haben. Auch das Land Tirol stellt finanzielle Unterstützung in Aussicht, man darf die helfenden Hände nur nicht ausschlagen!“ Taxacher plädiert dafür, alle Möglichkeiten auszuloten und sich tatkräftig um eine zukunftsorientierte, tragbare Lösung für alle zu bemühen.
„Es ist kein Problem, das Bad ohne große Investitionen für die nächsten zwei Jahre weiter zu betreiben. Dies wurde auch vom ehemaligen Betriebsleiter bestätigt. Diese Zeit kann man konstruktiv Verhandlungen nutzen“, so Taxacher, der empfiehlt, „einen Blick über den Tellerrand zu werfen. Die niederösterreichische Gemeinde Gänserndorf zeigt vor, wie es gelingen kann. Dort wurde ein modernes Regionalbad unter Einbeziehung mehrerer Gemeinden errichtet. Voraussetzung dafür war allerdings ein Miteinander aller Beteiligten auf Augenhöhe.“
Abschließend Dr. Taxacher: „Das viel zitierte, angeblich nicht mehr zu reitende Pferd ist keineswegs tot! Es ist zwar in die Jahre gekommen und vernachlässigt, aber bei richtiger Behandlung kann es noch eine ganze Weile zuverlässig seinen Dienst verrichten und den Schwimmsport im Tiroler Unterland auf seinem Rücken tragen.“