Viel Interesse an der Langen Museumsnacht in Wörgl

„Gehst mit ins Museum?“ hieß es auch heuer wieder am ersten Samstag im Oktober im Rahmen der österreichweit durchgeführten Langen Nacht der Museen. Wie der ORF mitteilt, konnten heuer insgesamt  395.974 Besuche  in der Nacht von Samstag auf Sonntag bei Österreichs jährlichem Kulturhighlight verzeichnet werden. Auch im Wörgler Heimatmuseum wurde die Lange Museumsnacht am 6. Oktober 2018 wieder zum Besucher-Highlight des Jahres.

Die junge Stadt Wörgl hat eine bewegte, sehr interessante Geschichte – das verdeutlichen die Exponate im Heimatmuseum ebenso wie die dazu gebotenen Informationen bei Führungen. Ob Urnengräberfunde in Egerndorf aus der Hallstatt-Zeit um 800 v.Chr., Funde aus der Römerzeit, seltene Kerbhölzer oder technische Errungenschaften der Industriegeschichte – in den drei Räumen im Parterre des Musikschulgebäudes wird die Vergangenheit lebendig. Museumsbesucher erfahren hier alle Details übers Wörgler Freigeld, erhalten Erklärungen zur Anwendung des Rechenschiebers, können in die historische Bibliothek des Literaten Prof. Hans Hömberg schnuppern oder die handwerkliche Kunstfertigkeit des Wörgler Krippenvaters Johann Seisl bewundern. Bei Führungen gingen Hans Gwiggner, Peter Weich und Veronika Spielbichler auch gern auf Fragen ein.

Besonders gut kamen wieder historische Schätze aus dem Archiv des Wörgler Filmemachers Egon Frühwirth an, die er  im Vortragssaal der Musikschule vor vollen Rängen vorführte. Filmdokumente von Johann Gollner aus den Jahren 1930-1940 versetzten das Publikum ebenso ins Staunen wie Bruno Seisls Aufnahmen aus den Jahren 1950-1965, darunter auch die Stadterhebung Wörgl 1951. Diese jährte sich 2001 zum 50. Mal und war Anlass für Egon Frühwirth, auch den Festumzug im Jubiläumsjahr mit der Kamera festzuhalten.

Der Heimatmuseumsbesuch in der Langen Nacht der Museen ist zudem nicht nur lehrreich, sondern auch sehr unterhaltsam – der Museumsverein schafft mit Getränken und einem Imbiss den Rahmen, um  mit den Museumsleuten und miteinander ins Gespräch zu kommen.  Dabei wird immer wieder bewusst, dass alte Gegenstände oder Fotografien oft über den Familienkreis hinaus interessant sind und bevor sie achtlos weggeworfen werden, ihren Weg ins Museum oder in die historische Bilderreise auf der Website heimat.woergl.at von Franz Bode finden sollten.

Fact-Box zur Langen Nacht der Museen

Die meisten Besuche gab es 2018 erwartungsgemäß in der Bundeshauptstadt (202.119 Besuche), gefolgt von Steiermark (38.625 Besuche) und Salzburg (34.704 Besuche). Das am meisten besuchte Haus war in diesem Jahr die Albertina mit 14.682 Besuchen. Seit dem Jahr 2000 weist die „ORF-Lange Nacht der Museen“ somit insgesamt 6,5 Millionen Besuche auf.