Bei der Gemeinderats- und Bürgermeisterwahl am 27. Februar 2022 wird´s bunt: zu den bisher bekannten politischen Gruppierungen gesellen sich neue. Mit Straßen-Standln und dem Verteilen von Wahlwerbung bei Hausbesuchen starteten die Listen „Wörgl bewegen – Team Michael Riedhart“ und „Wir für Wörgl – Liste Roland Ponholzer“ bereits im Herbst. Den letzten Samstag vor Weihnachten nützten drei wahlwerbende Gruppen für öffentliche Präsenz in Wörgl.
Die Liste „Wörgl bewegen – Team Michael Riedhart“ beendete seine „Advent-Tour“ mit Weißwurst und Bier und damit auch die Stadtteil-Info-Tour, in deren Rahmen das Team in Wörgl Boden beim Fohringer Hofladen, in der Brixentaler Straße beim Farthofer sowie zum Abschluss beim Osl-Living-Parkplatz sowie Samstag nachmittags in der Franz Grillparzer-Straße in Söcking Kontakt zur Bevölkerung suchte. Mit einem Info-Stand zeigte samtags auch die Liste „Wir für Wörgl – Team Roland Ponholzer“ vor dem CityCenter präsenz und verteilte Lebkuchen.
Während über das Antreten einer MFG-Partei noch gerüchteweise gemunkelt wird, ist der Start der „Neos“ fix. Sie stellten sich den Wörglern mit persönlich adressiertem Brief und einem Standl Samstag vormittags beim Stadtplatz am Polylog vor und werben mit dem Slogan „Für ein neues Wunder von Wörgl“, berufen sich in ihrer Aussendung auf Michael Unterguggenberger und das erfolgreiche Wörgler Freigeld-Experiment – ohne dessen politisches Programm zu kennen, wie der Spitzenkandidat Dr. Christoph Huber und seine Mitstreiterinnen einräumen. Dr. Christoph Huber ist Rechtsanwalt, hat seine Kanzlei in Kufstein und tritt auch als Bürgermeisterkandidat an. Weitere Gemeinderats-KandidatInnen sind Hannelore Sanoll, Christina Islitzer, Christian Held und Julia Gütter Huber.
Während Michael Unterguggenberger in seinen 1934 zu Papier gebrachten politischen Grundsätzen klar festhält, dass er „gegen den kapitalistischen Liberalismus, der nur die Freiheit der Starken, der Truste, Kartelle, Großgrundbesitzer und Großbanken ist“ eintritt (vollinhaltlich nachzulesen auf https://unterguggenberger.org/unterguggenbergers-politisches-manifest-1934/), lautet der Standpunkt der österreichischen Neos: „Als klassisch liberale Partei fordert NEOS die Privatisierung von öffentlichen Anteilen an Unternehmen im Energie-, Telekom- und Schienenverkehrsbereich“ (Parteiprogramminhalte u.a. nachzulesen auf https://de.wikipedia.org/wiki/NEOS_%E2%80%93_Das_Neue_%C3%96sterreich_und_Liberales_Forum) Dazu noch eine persönliche Anmerkung: das erfolgreiche Wörgler Freigeld-Experiment als Wahlkampf-Gag vor einen neo-liberalen Karren zu spannen, ist einfach deplatziert.