Die anstehende Entscheidung über die Zukunft der Wörgler Wasserwelten schlägt nicht nur in Wörgl hohe Wellen. So meldete sich Fügens Bürgermeister und Geschäftsführer eines ähnlich konzipierten Bades LA Mag. Dominik Mainusch in einem Leserbrief an den Rofankurier zu Wort. Das Bad sanieren sei die einzig sinnvolle Lösung. Mainusch, Sportsprecher der Volkspartei im Landtag, weist und auf die Bedeutung des ganzjährigen Erlebnisbades für die gesamte Region hin und sieht das Ergebnis der Volksabstimmung mit 70 % für den Erhalt als demokratiepolitisch sehr wohl relevant an.
„Es gilt nun, den Boden unter den Füßen wieder zu finden und konstruktiv eine Lösung zu erarbeiten. Das Land Tirol und auch viele Umlandgemeinden werden hier nach Kräften mithelfen, um den Fortbestand abzusichern. Denn eine langfristige Lösung kann nur im Rahmen eines regionalen Schulterschlusses passieren. Wenn die Bürgermeisterin aber lediglich über Neubau oder Abriss reden will, sabotiert sie bewusst jede konstruktive Lösung. Die Bausubstanz ist keine 20 Jahre alt. Deshalb ist das einzig Sinnvolle eine Sanierung, Modernisierung und Attraktivierung der bestehenden Anlage“, schreibt Mainusch.
„Aus der Wahlbeteiligung zu schließen, dass Nichtwähler einen Abriss unterstützen, ist eine unzulässige Unterstellung“, erklärt der Landtagsabgeordnete. Demokratiepolitisch sei das eine äußerst fragwürdige Haltung. Das Mindeste sei, diese Frage nochmal ernsthaft und objektiv, unter Einbindung aller, neu zu beurteilen und die eigene Haltung zu überdenken – hier der Link zum Leserbrief in voller Länge: https://www.rofankurier.at/leserbriefe/la-mainusch-kritisiert-wave-politik
Stimmenaufrechnung Bürgermeisterwahl contra Volksbefragung
Was ist demokratiepolitisch verbindlich? Die Forderung von Bürgermeisterin Hedi Wechner nach einer Wahlbeteiligung von 70 % im Vorfeld der Volksbefragung, um sich an deren Ergebnis gebunden zu fühlen, stößt wiederholt auf Kritik. Und führte zum Vergleich mit Wechners Wahlergebnis bei der letzten Bürgermeisterwahl 2016 – demzufolge hätte sie nach ihren eigenen Kriterien keine Legitimation für das Amt.
Bei der Volksbefragung am 11. April 2021 waren insgesamt 10.261 Bürgerinnen und Bürger der Stadtgemeinde Wörgl berechtigt, ihre Stimme im Rahmen der Volksbefragung zur Zukunft der Wörgler Wasserwelt WAVE abzugeben – davon waren 1.363 EU-Bürger . Die Wahlbeteiligung lag bei 27,11 % – von den 2.768 gültigen Stimmen war mit 1.928 Ja-Stimmen eine große Mehrheit für den Erhalt des Erlebnisbades (69,65 %), 840 stimmten dagegen (30,35 %).
Bei der Gemeinderats- und Bürgermeisterwahl 2016 waren in Wörgl 9.984 Wahlberechtigte, 6.379 Personen gaben ihre Stimme bei der Bürgermeisterwahl ab (63,89 %). Davon waren 178 ungültig. Von den gültigen 6.201 Stimmen entfielen 2.456 auf die Liste Hedi Wechner (39,46 %). Bei der Bürgermeister-Direktwahl traten vier Kandidaten an. Hedi Wechner erhielt 3.348 Stimmen (53,99 %), Dr. Andreas Taxacher 1.527 Stimmen (24,63 %), Mario Wiechenthaler 1.008 Stimmen (16,26 %) und Richard Götz 318 Stimmen (5,13 %). Damit wurde Hedi Wechner von 29,8 % der Wahlberechtigten zur Bürgermeisterin gewählt.
Die demokratiepolitische Haltung der Wörgler Stadtführung kritisieren auch zwei Rokankurier-Leserbrief-Schreiberinnen aus Wörgl – Lisa Mühlbacher und Marlies Hager. Sie hinterfragen, warum in den vergangenen Jahren noch Investitionen in Millionenhöhe ins WAVE getätigt wurden – obwohl der Zustand der Bausubstanz bekannt war (Bathai 2016, Freibereich, Wellenbad-Sanierung 2020) – hier der Link: https://www.rofankurier.at/leserbriefe/muss-wave-baumarkt-weichen