Wörgler Wahlkonfrontation online nachschauen

Wörgl und die Freizeit – haben wir keine anderen Sorgen? Dieser Eindruck drängte sich nach der Podiumsdiskussion der Spitzenkandidaten für die Gemeindewahlen am 22.02.2022 voll besetzten Komma-Saal  beim auf  90-Minuten anberaumten „Wahlkampf-Endspiel“ auf, dessen Moderation Günther Schimatzek leider entglitt.  540 Geräte waren online am Live-Stream von Wörgl im Bild dazugeschalten. Das Ganze zum Nachschauen gibt´s auch noch auf youtube unter dem Link: https://youtu.be/AuCE-V5sDEU – und hatte bis Freitag, 25.2.2022 abends bereits über 4.000 Aufrufe.

Nach der ersten Podiumsrunde, bei der die persönliche Motivation für die Kandidatur beantwortet werden sollte, gab der Moderator das Thema Freizeit und lebenswertes Wörgl vor, zu dem dann sehr ausführlich Stellung genommen wurde – inklusive Wave und dessen Verwertung, wozu es sehr kontroverse Ansichten gibt. Nachdem eh schon Bekanntes hin- und hergewälzt wurde, kaperte Michael Riedhart kurzerhand die Moderation und warf das Thema Sicherheit in die Runde, das bei Schimatzek nicht vorn auf der Agenda stand. Dessen Vorschlag, sich mit Verkehr, Nordtangente und Bahnhofstraße zu befassen, übergingen die KandidatInnen und beschäftigten sich lieber mit dem Thema Sicherheit und deren subjektiven Einschätzung.

Den Sanierungsbedarf im städtischen Kindergarten Mitterhoferweg brachte Michael Riedhart, den in der Volksschule Iris Kahn zur Sprache, bevor zu vorgerückter Uhrzeit  Publikumsfragen zugelassen wurden. Zu Wort kamen dabei allerdings nur drei Leute. Christian Jovi Zangerl, der einmal mehr auf den Wunsch nach Wasser und Sanitäranlagen beim Skatepark hinwies. Der ehemalige Wörgler Gemeindepolitiker Fritz Thurner bezeichnete die Diskussion aufgrund der Redezeit-Verteilung als unfair, erinnerte an den noch bis ins nächste Jahrzehnt laufenden Schuldendienst fürs Wave in mehrfacher Millionenhöhe und warf Bürgermeisterin Hedi Wechner vor, dass bei Hochwasserschutz und Nordtangente nichts weitergehe, weil für sie „die Türen im Landhaus zu sind“. Seinem Unmut über die Plakatflut und Tiroler Lebenshaltungskosten machte Manfred Rosina Luft, bevor ihn Moderator Schimatzek aufforderte, seine Frage zu stellen. Und die richtete er dann an Roland Ponholzer: „Haben Sie in Wörgl mit Grundstücken spekuliert?“, womit er das „Badl“ meinte.

Ponholzer nahm zum persönlichen Anwurf Stellung: „Ich bin kein Spekulant.“ Die Eisenstein GbmH habe das Badl um 1,1 Millionen Euro samt Nebenkosten gekauft. Die Stadt sei dann an die neuen Eigentümer mit dem Wunsch herangetreten, zunächst die Tennisplätze und dann das ganze Areal samt Gasthaus zu erwerben. Die Eisenstein GmbH habe nach eineinhalb Jahren und 70.000 Euro Kosten für Projektentwicklung einen Kaufpreis von 1,2 Millionen Euro verlangt. Da wären für jeden der drei Investoren 10.000 Euro geblieben – und damit könne er leben.

Bei der Auswertung der Redezeit lag Bgm. Hedi Wechner (Liste Hedi Wechner) mit 23:04 Minuten klar voran. Christian Huter (FWL) kam auf  9:40 Minuten, Michael Riedhart (Wörgl Bewegen – Team Michael Riedhart) 7:37 Minuten, Iris Kahn (Wörgler Grüne) 7:12 Minuten, Roland Ponholzer (Wir für Wörgl. – Liste Roland Ponholzer) 13:52 Minuten, Christoph Huber (Neos) 10:03 Minuten und Richard Linser (MFG) 4:22 Minuten.