„Vollmond – Ein Land jagt den Wolf“ titelt die satirische Komödie des Tiroler Kabarettisten Markus Koschuh, die dieser eigens für die Rattenberger Schlossbergspiele verfasst hat und vom vielseitigen Theaterprofi Markus Völlenklee in Szene gesetzt wird. Am 21. Mai 2025 präsentierte der Theaterverein unter der Leitung von Claudia Lugger die diesjährige Sommerproduktion, bei der die Lachmuskeln keinesfalls zu kurz kommen werden. Premiere ist am 27. Juni, gespielt wird bis 1. August 2025.
2024 beging die Laienspielbühne mit dem Drama „Schlafes Bruder“ ihr 70jähriges Bestehen und fuhr mit dem ernsten Stoff einen „Mords-Erfolg“ ein, wie Claudia Lugger bei der Stückpräsentation festhielt. Dass auf so einen schweren Stoff eine Komödie folgen sollte, „war logisch!“ Und konsequent, denn „wir spielen alles, unsere Produktionen müssen abwechslungsreich sein.“
Und da kam das Angebot von Markus Koschuh, für die Rattenberger ein Stück zu schreiben, gerade recht. Der Autor schätzt das außergewöhnliche Engagement und die große Leidenschaft der Rattenberger Theatermacher: „Das sind alles Verrückte! Der halbe Ort ist dabei und akzeptiert für ein halbes Jahr eine Urlaubssperre!“ Begeisterung, die offenbar ansteckt.
Warum ein Stück zum Wolf? Das bot sich – so Lugger – aufgrund der Aktualität geradezu an. Ein Stoff, dem dramatische Seiten ebenso abzugewinnen sind wie komische und skurrile. „Mein Stück nähert sich der Thematik an, ohne zu werten“, erklärt Koschuh, der die „völlige Freiheit beim Schreiben“ genoss und „viel Witz reingepackt“ hat. Also weder pro noch contra Wolf. Dafür mit viel schwarzem Humor und Wortwitz, das der Theaterverein so zusammenfasst: „Vollmond ist ein hochaktuelles, herrlich überspitztes Sittenbild einer Gesellschaft zwischen Angst, Profitgier und Provinzpathos.“
Als Regisseur konnten die Schlossbergspiele den Schauspieler Markus Völlenklee gewinnen, der nach unzähligen Bühnenerfolgen in vielen großen deutschen Theaterhäusern sowie bei Festspielen in Salzburg, Hersfeld und Wunsiedel seit Jahrzehnten in der Volksschauspiel-Szene mitmischt, u.a. durch Ruth Drexel am Münchner Volkstheater und über 40 Jahre als Darsteller, Regisseur und Leiter der Tiroler Volksschauspiele.
Nachdem akustische Probleme seit dem Vorjahr durch Mikrofonierung via Headsets gelöst sind, ist „unser einziges Riesenproblem das Wetter, das derzeit auch unsere Probenarbeit beeinflusst“, räumt Claudia Lugger ein. Damit die pointierten Gags funktionieren, investiert das 25-köpfige Ensemble viel Zeit. Hinter den Kulissen sind noch einmal an die 25 Leute im Einsatz – vom Marketing (Nici Reichl steuert auch die Grafik bei) über den Bühnenbau bis zur Technik und die Organisation. Lugger dankte den Sponsoren, ohne die der teure Bühnenbau nicht zu stemmen wäre – die Konstruktion muss Wind und Wetter und damit Sturmböen bis zu 130 km/h standhalten.
Einen Einblick ins Stück „Vollmond“ gab die „Beicht-Szene“ in den gerade im Bau befindlichen Kulissen am Schlossberg mit den beiden Darstellern Peter Wolf als gewiefter Pfarrer und Alex Schwarz als tricksender Bürgermeister des fiktiven Ortes „Lammsdorf“, das Schauplatz der Wolfsjagd ist. Gerissene Schafe bringen Ereignisse ins Rollen, die ihre Eigendynamik entwickeln und für so manche Überraschung sorgen: „Was als lokaler Riss beginnt, eskaliert zum landesweiten Wahnsinn – samt Prämienjagd, DNA-Analyse und politischem Populismus!“
Das Geschehen auf der großen Freilichtbühne wird heuer von Live-Musikern stimmungsvoll begleitet. Die beiden Akkordeon-Spieler und Musiklehrer Wolfgang Peer und Florian Oberlechner sorgen abwechselnd für den Soundtrack.
Koschuh freut sich über Völlenklee´s Regiearbeit und die Zusammenarbeit, die sich allerdings aufs Feilen an Übergängen beschränkt: „Als Autor mache ich einen klaren Schnitt mit der Übergabe des Stückes an den Regisseur. Danach soll man nicht mehr reingschaftln“, so Koschuh, der selbst schon „sehr gespannt aufs Endprodukt“ ist.
Die Uraufführung steht am 27. Juni 2025 am Spielplan, bei Schlechtwetter am 28. Juni. Weitere Spieltermine sind am 29. Juni (geschlossene Vorstellung) und 30. Juni sowie am 2., 3., 4., 5., 8., 9., 10., 11., 14., 15., 23., 24., 25., 29., 30. und 31. Juli sowie am 1. August 2025. Spielbeginn ist bei trockenem Wetter jeweils um 21 Uhr, Reservierung unter www.schlossbergspiele-rattenberg.at sowie telefonisch unter 05337/64002 oder 64003. Bühnentelefon bei unsicherer Wetterlage am Spieltag ab 19 Uhr unter 0681/20570591.
- Stück-Präsentation im Malerwinkl – v.l. Autor Markus Koschuh, Schlossbergspiele-Obfrau Claudia Lugger und Marketing-Fachfrau Nici Reichl. Regisseur Markus Völlenklee war krankheitsbedingt verhindert.
- Schlossbergspiele Obfrau Claudia Lugger.
- Stückautor ist der Kabarettist, Drehbuchautor und Moderator Markus Koschuh, das satirische Aushängeschild Tirols.
- Die Bewerbungskampagne trägt die grafische Handschrift von Nici Reichl.
- Markus Koschuh freut sich auf die Umsetzung seines Stückes Vollmond am Rattenberger Schlossberg – hier mit Regieassistentin Nina Wendlinger.
- Der Bühnenbau am Rattenberger Schlossberg läuft.
- Das desolate „Gemeindeamt“ vom fiktiven Dorf „Maria Lammfromm“….
- Alex Schwarz und Peter Wolf im verbalen Schlagabtausch zwischen Bürgermeister und Pfarrer.
- Markus Koschuh ist scharfer Beobachter und hat Erfahrung mit „Realsatire“, die er im Stück Vollmond – Ein Land jagt den Wolf überspitzt auf den Punkt bringt – einen Vorgeschmack gaben Peter Wolf und Alex Schwarz mit der „Beichtszene“.
- Der Rattenberger Schlossberg wird heuer für die Satire „Vollmond – Ein Land jagt den Wolf“ zum fiktiven idyllischen Ort „Lammsdorf“.
- Machten schon Lust auf mehr: Peter Wolf als Pfarren mit Pilgerzentrums-Fantasien und Alex Schwarz als trickreicher Bürgermeister.
- Bei der Stückvorstellung v.l. Peter Wolf, Markus Koschuh, Alex Schwarz und Claudia Lugger.