Filmabend zur Zukunft der Arbeit: „FREIgestellt“

Mit der Zukunft der Arbeit und Fragen nach einem bedingungslosen Grundeinkommen beschäftigt sich eine Veranstaltungsreihe des Unterguggenberger Institutes in Kooperation mit dem Tagungshaus Wörgl und der Grünen Bildungswerkstatt Tirol im April und Mai 2017. Zum Auftakt geht  Claus Strigels neuer Dokumentarfilm „FREIgestellt“  am Dienstag, 4. April 2017 der Zukunft der Arbeit in Zeiten des Überflusses nach,  am 18. April wird ein Film-Essay von Enno Schmidt und Daniel Häni mit dem Thema „Grundeinkommen – ein Kulturimpuls“ gezeigt und am 16. Mai kommt Enno Schmidt für eine moderierte Diskussion zu diesem Thema ins Wörgler Tagungshaus.

FREIgestellt – die Zukunft der Arbeit in Zeiten des Überflusses

Claus Strigels Dokumentarfilm „FREIgestellt“ geht der Frage nach, ob Wohlstand mit immer weniger Arbeit als uralter Menschheitstraum zu verwirklichen ist. Eine Arbeitsgesellschaft, der die Arbeit auszugehen droht, treibt seltsame Blüten. Während sich die Einen auf den Ruinen vergangener Industrialisierung Kletterkurse gönnen, müssen Andere in strafvollzugsähnlichen Maßnahmen das Arbeiten ohne Arbeit trainieren. In zahllosen Bewerbungskursen werden Arbeitsuchende zu Selbstpräsentations-Profis hochpoliert, während dieselben Trainer die Personaler lehren, die aufpolierte Oberfläche der Bewerber zu durchschauen. Eine finales Wettrüsten auf marode gewordenem Parkett.

Haben wir nichts Besseres zu tun? „Doch“ sagt der Wirtschaftsprofessor Niko Paech. Sein Modell sieht einen 50- prozentigen Rückbau der industriellen Produktion vor. „Andernfalls rasen wir mit steigender Geschwindigkeit auf die Katastrophe zu“ so Paech’s Analyse. Sein Konzept konkurriert mit dem von Götz Werner brillant vertretenen „Bedingungslosen Grundeinkommen“: „1000 Euro für Alle“ fordert Götz Werner als Existenzgrundlage, die Allen sinnvolle Arbeit aus freien Stücken ermöglicht.

Der Film begibt sich auf die Reise in eine Zukunft, die schon längst begonnen hat: das Ende der Arbeitsgesellschaft. Doch jedes Ende ist auch Ausgangspunkt für Ideen, Visionen und reale Modellversuche. Im ostdeutschen Städtchen Angermünde findet ein einzigartiger Laborversuch statt: Dort wo die Hartz-IV Bezüge mangels Arbeitsplätzen zum bedingungslosen Grundeinkommen geworden sind, wurde das Projekt „100 mal Neues Leben“ gestartet. Ein Ermöglichungsraum, „denn Freiheit heißt ja nicht Freiheit von Arbeit, sondern Freiheit für eine Aufgabe“, so die Stifterin Helga Breuninger. Die Filmvorführung beginnt um 19:30 Uhr im Tagungshaus Wörgl, der Eintritt ist frei.