Ob wilde Seefahrt im hohen Norden, lateinamerikanische Leidenschaft oder orientalische Klangpracht – Bezirkskapellmeister Hannes Ploner entführte mit der Bundesmusikkapelle Bruckhäusl das Publikum des diesjährigen Frühjahrskonzertes auf eine temperamentvolle musikalische Weltreise. Die beiden Konzertabende im voll besetzten Turnsaal der Volksschule Kirchbichl bildeten zudem wieder den Rahmen für Auszeichnungen und Ehrungen.
Hannes Ploner und seinem Team gelingt schon seit Jahren, Perlen der Blasmusikliteratur aufzuspüren und effektvoll und professionell umzusetzen. Dabei kann sich der Bezirkskapellmeister auf sein Bruckhäusler Blasmusikorchester und den hohen Ausbildungsstand vieler seiner MusikantInnen verlassen. So gelang es den Bruckhäuslern heuer nach Pandemie-bedingter Pause im Frühjahrskonzertreigen 2021 und verspätetem Probestart heuer im Februar, an die bisherigen außergewöhnlichen Glanzleistungen anzuknüpfen. Der Bundesmusikkapelle gehören 65 Aktive an (davon sind 20 weiblich) und in den Reihen wirken viele junge Talente mit.
Zu den Konzerthöhepunkten zählte zweifelsfrei das Konzertwerk „Der Magnetberg“ des Schweizer Komponisten Mario Bürki, inspiriert von Sindbads Seefahrt zum Zauberberg im hohen Norden aus den Geschichten aus 1001 Nacht. Für ein besonderes Klangerlebnis sorgten dabei die Schlagwerker und ihr umfangreiches Instrumentarium, zudem wartete die musikalische Zeitreise in die antike Mythenwelt mit zahlreichen Solos aus unterschiedlichen Registern auf. Eine herausragende Solistenleistung erbrachte im zweiten Konzertteil Matthias Weiss am Tenorhorn in Ray Woodfields „Varied Mood“. Weiss, derzeit auch Mitglied der Militärmusik Tirol, beeindruckt mit seinem vielseitigen musikalischen Können – er schaffte das Kunststück, binnen zwei Wochen sowohl am Schlagwerk wie auch am Tenorhorn das Jungmusikerleistungsabzeichen in Gold zu erwerben!
Ebenfalls das Jungmusikerleistungsabzeichen in Gold meisterte mit Bravour Sarah Dissertori auf der Querflöte, sie zeigte ihr solistisches Können u.a. in der Arabesque. Den beiden Goldenen wurde ebenso wie weiteren ausgezeichneten JungmusikantInnen am Freitag gratuliert. Das Leistungsabzeichen in Silber erwarben Korbinian Resch, Verena Fuchs, Clemens Pfluger, Sarah Mair und Felix Schöbel, jenes in Bronze Matteo-Alois Werlberger, Lisa Mair, Elisabeth Resch, Marcel Winkler, Anna Schöbel, Felix Ehrenstrasser, Marco Berger, Fabian Winkler und Sebastian Jessner.
Am Samstag erfolgten Ehrungen für langjährige Mitgliedschaft: Gert Müller wurde zu 25 Jahren gratuliert, Josef Schuller zu 40 Jahren, Hans Thaler und Armin Steiner zu 50 Jahren und Konrad Steiner zu seltenen 70 Jahren. Armin Steiner erhielt zudem 2021 für seine langjährige Funktionärstätigkeit vom Landesverband das Verdienstkreuz in Silber.
Eröffnet wurde der erste Konzerthöhepunkt des Musikjahres mit dem Marsch Bereit.Stark.Schnell des Schweizer Komponisten Thomas Trachsel. Nach dem Magnetberg ging die musikalische Reise in wärmere Gefilde – mit lateinamerikanisch-kubanischen Rhythmen im Danzón Nr.2 von Arturo Márquez. Mit dem Konzertmarsch „Das Abzeichen“ von Stefan Marinoff wurde den Geehrten gratuliert und das Melodien-Medley aus dem erfolgreichsten deutschsprachigen Musical „Elisabeth“ führte ins Seelenleben der legendären österreichischen Kaiserin. Florian Reider erweiterte im Konzertverlauf das Klangspektrum der Blasmusikkapelle wiederholt, indem er vom Flügelhorn zum Piano wechselte. Nach dem herausragenden Tenorhornsolo beschloss das Konzertwerk „Arabesque“ von Samuel R. Hazo das offizielle Programm, dem noch zwei Zugaben folgten. Ehrenkapellmeister Alfred Kendlbacher wurde in guter Tradition aufs Pult gebeten, um den Marsch „Herz der Berge“ von Michael Geisler zu dirigieren. Und zum Abschluss formierte Kapellmeister Hannes Ploner aus seiner Kapelle einen Chor, der das Publikum mit dem vielstimmig vorgetragenen Volkslied „A ganze Weil“ von Sepp Karl verabschiedete.
Durchs Programm des facettenreichen Melodienstraußes führte einmal mehr mit sachkundigem Hintergrundwissen und Humor Bezirksjugendreferentin Gloria Marrone. Obmann Martin Gasteiger begrüßte unter den zahlreichen Ehrengästen hochrangige Vertreter des Blasmusikverbandes wie Sebastian Neureiter, Markus Ehrenstrasser, Adi Ehrenstrasser, Oswald Mair und Mag. Johannes Puchleitner und dankte Max und Maria Mair einmal mehr dafür, dass sie auch 2021 den gesamten Jahresverbrauch an Schnaps für den Ausschank durch die Marketenderinnen spendiert haben. Unter den Konzertgästen waren weiters etliche Gemeindemandatare sowie Kirchbichls Bürgermeister Herbert Rieder und dessen Vize Franz Seil, Bad Härings Bürgermeister Hermann Ritzer und Wörgls bisheriger Vizebürgermeister Hubert Aufschnaiter sowie der neue Wörgler Musikschulleiter Harald Ploner, Bruder des Bruckhäusler Kapellmeisters Hannes Ploner.
Nach den rundum gelungenen Frühjahrskonzerten am 11. und 12. März 2022 dürfen sich Blasmusikfans jetzt auf die sommerlichen Platzkonzerte der Bundesmusikkapelle Bruckhäusl freuen. Auftrittstermine werden online auf www.bmk-bruckhaeusl.at bekannt gegeben.