Am 2. Dezember 2025 erklärt Ersatz-Gemeinderat Andreas Schmidt seinen Austritt aus der Fraktion der Liste Hedi Wechner, begründet mit der Kritik von LA STR Kovacevic am bislang nicht erfolgten Förderansuchen beim Land fürs geplante Regionalbad. Bürgermeister Michael Riedhart kontert in einer Presseaussendung, dass fürs Förderansuchen „zwingend ein Angebot vorliegen muss“, das derzeit noch nicht vorliege.
„Ich werde meine Funktion als Ersatzgemeinderat nun unabhängig, wie meine ehemaligen Fraktionskollegen Emil Dander und Dr. Herbert Pertl ausüben. Diese Entscheidung ist mir keinesfalls leichtgefallen und wurde erst nach reiflicher Überlegung getroffen“, teilt Andreas Schmidt in einer Aussendung mit. Er habe „das Gefühl, dass bewusst Entscheidungen blockiert werden, vor allem in Bezug auf das neue Regionalbad. In meiner Funktion als Obmann des Bäderbeirats möchte ich gemeinsam mit den anderen Mitgliedern eine konstruktive Schwimmlösung für Wörgl erarbeiten, dafür habe ich mich bereiterklärt und dafür arbeite ich“, so Schmidt.
Schmidt begründet seinen Listen-Austritt mit der „Art der Oppositionsarbeit“ des Listenführers LA STR Christian Kovacevic, die „nicht mit meinen persönlichen Vorstellungen eines konstruktiven und lösungsorientierten politischen Arbeitens für die Stadt Wörgl vereinbar ist“, so Schmidt. Er distanziere sich von „haltlosen Vorwürfen von LA Kovacevic betreffend der Arbeit des Bäderbeirates in Wörgl. Es ist mir sehr wichtig zu erwähnen, dass sich seit Monate alle Mitglieder des Bäderbeirates sehr intensiv parteiübergreifend einbringen und auch eine hervorragende und konstruktive Mitarbeit zeigen.“ Das in Planung befindliche Projekt eines „Regionalbades Wörgl“ sei schon sehr weit fortgeschritten und sei nicht nur ein Meilenstein für Wörgl, sondern für die ganze Region.
„Mein Verständnis von Gemeindepolitik basiert auf einem offenen Dialog, einem fairen Umgang miteinander und dem gemeinsamen Ziel, das Beste für unsere Stadt zu erreichen. Da ich diese Grundsätze in der bisherigen Zusammenarbeit zunehmend nicht mehr erfüllt sehe, halte ich diesen Schritt für notwendig, um meinen eigenen Überzeugungen treu bleiben zu können“, schreibt Schmidt. „Kommunalpolitik ist für mich vor allem Zusammenhalt und dass gemeinsame demokratisch getroffene Entscheidungen des Gemeinderates akzeptiert werden.“
Stellungnahme der Stadt
Die Stadtführung übermittelte ebenfalls heute, 2. Dezember 2025, eine Stellungnahme zu den Vorwürfen von LA STR Christian Kovacevic zum Wörgler Regionalbad. „Für das Förderansuchen des Landes Tirol wird ein verbindliches, maximal zwei Wochen altes Angebot zur Errichtung des Bades benötigt. Dieses Ansuchen muss bei der Abteilung Wirtschaftsförderung des Landes eingebracht werden. Dass der LAbg. und StR Kovacevic über die Auflagen zur Einreichung bei der zuständigen Stelle im Land Tirol nicht Bescheid weiß, ist für mich ein Armutszeugnis“, erklärt darin der Wörgler Bäderbeirat-Obmann Ersatzgemeinderat Andreas Schmidt und wirft Kovacevic vor, dass dieser sich nicht konstruktiv in den Bäderbeirat einbringe und stattdessen Oppositionsarbeit mache.
„Mit seinen populistischen Aussagen schürt Kovacevic nicht nur Verunsicherung bei großen Teilen der Bevölkerung, es ist gleichzeitig ein Schlag ins Gesicht für alle Mitglieder des Wörgl Bäderbeirats, die sich unentgeltlich im Sinne der Stadt zur Schaffung eines Regionalbads einsetzen“, schreibt der stellvertretende Bäderbeirat-Obmann Christopher Lentsch (FWL).
Die offenen Fragen zu Raumordnung und Lärmschutz seien nun mit der zuständigen Abteilung des Landes Tirol in Ausarbeitung. „Die lärmtechnisch präferierte Situierung des Gebäudekörpers konnte geklärt werden. Dies ist nun die Grundlage zur Angebotseinholung, welches zwingend notwendig ist. Sobald ein unverbindliches Angebot vorliegt, kann ein Ansuchen bei der Förderstelle des Landes eingereicht werden“, so Bürgermeister Riedhart.
Der Bäderbeirat arbeite seit rund einem dreiviertel Jahr. Eine Kostenschätzung sowie ein konkreter Plan mit den vorgesehenen Schwimm- und Saunabereichen würden bereits vorliegen. „Mit der Klärung der verkehrs-, raumordnungs- und lärmschutzrechtlichen Themen können die Planungen in naher Zukunft realisiert werden“, heißt es in der Stellungnahme.
Beim Gespräch mit LH Anton Mattle und LH-Stv. Philipp Wohlgemuth sei eine Förderquote von 55 % der Gesamtkosten für das Regionalbad Wörgl vereinbart worden. Man gehe davon aus, dass diese Zusage halte. Was die Verhandlungen zum Abgangsdeckungsmodell betrifft, habe Riedhart mit 20 Umlandgemeinden „persönlich bereits konstruktive Gespräche geführt. Gemeinsam mit dem Land Tirol wird nun eine Endfassung erarbeitet, die den Gemeinden zur Beschlussfassung vorgelegt wird“, so Riedhart weiters und kündigt an: „Die nächsten Schritte zum Wörgler Regionalbad werden wir in Kürze der Öffentlichkeit präsentieren.“
Abschließend wird seitens des Stadtgemeinde Wörgl betont, dass „man gerne eine Möglichkeit zur Präsentation des Entwurfes zum neuen Wörgler Regionalbad im Bäderbeirat des Landes Tirol wahrnehmen möchte.“
