Gleich zwei festliche Anlässe versammelten am 15. August 2017 die Bruckhäusler Dorfgemeinschaft: Kooperator Christian Walch wurde nach seinem zweijährigen, sehr geschätzten Wirken für die Pfarre verabschiedet, er tritt mit 1. September seinen Dienst als Pfarrer in Neukirchen am Venediger sowie zwei angegliederten Pfarren an. Und das um 850.000 Euro renovierte Haus der Bruckhäusler Schützen und der Musikkapelle wurde feierlich eingeweiht und mit einem Tag der offenen Tür der Bevölkerung vorgestellt.
Bei strahlendem Sommerwetter marschierte die Bundesmusikkapelle Bruckhäusl, begleitet von Fahnenabordnungen der Feuerwehr und der Schützengilde Bruckhäusl vor der Pfarrkirche auf, in der Kooperator Christian Walch gemeinsam mit Bruckhäusls ehemaligem Pfarrer Walter Hirschbichler seinen letzten Gottesdienst in der Pfarre hielt. Dem scheidenden Priester ist die Verbindung von Alltag und Glauben ein großes Anliegen. „Der Glaube macht uns lebendiger. Wenn wir in Wahrheit und Liebe sprechen, gibt es einen neuen Frieden“, so Walch. Der Glaube eröffne neue Perspektiven in jedem Alter und zeige, dass es im Leben mehr als Karriere und Ruhm gibt. Besonders beliebt wurde der von ihm eingeführte Familiensonntag, für den die Volksschule nach dem Gottesdienst fürs gemütliche Beisammensein ihre Tore öffnet.
Den Dankes-Reigen eröffneten nach dem Gottesdienst die Ministranten, gefolgt vom Pfarrcafé-Team und Pfarrgemeinderatsobfrau Dr. Christine Ankele. Zu den Abschiedsgeschenken zählte ein Ständchen des Rhythmics-Chores mit eigens gedichtetem Text, aus dem hervorging, dass die Pfarre ihren Kooperator nur sehr ungern weiterziehen lässt.
Christian Walchs letzte „Amtshandlung“ in Bruckhäusl war dann die Segnung des renovierten Vereinsheimes der Schützengilde Bruckhäusl und der Bundesmusikkapelle Bruckhäusl. BMK-Obmann Martin Gasteiger begrüßte dazu u.a. Kirchbichls Bürgermeister Herbert Rieder und Wörgls Vizebgm. Hubert Aufschnaiter sowie Nationalrat Josef Lettenbichler und Raimund Winkler vom Tiroler Blasmusikverband und dankte gemeinsam mit Oberschützenmeister Johann Oberhofer der Gemeinde Kirchbichl für die Gebäudesanierung, die mehrere Vorteile verbindet – eine verbesserte Energiebilanz durch Gebäudedämmung mit mehr Platz für die Vereine. „Die Zusammenarbeit mit der Gemeinde funktionierte optimal – wir haben jetzt ein aufs Modernste ausgestattetes Gebäude“, so Oberhofer, der den Stellenwert der Jugendarbeit bei beiden Vereinen hervorstrich. Erfolge bei nationalen und internationalen Wettbewerben sehen die Vereine auch als Bestätigung für die geleistete Jugendarbeit.
„In Absprache mit der Gemeinde Wörgl wurde vereinbart, notwendige Reparaturen durchzuführen. Das Gebäude war sehr sanierungsbedürftig, das Dach war schon undicht“, erklärte Bgm. Herbert Rieder und bedauerte, dass Wörgl sich bislang nicht an den 850.000 Euro Sanierungskosten beteiligt hat, obwohl die Vereinsmitglieder in beiden Ortsteilen zuhause sind. Rieder schlägt deshalb vor, „Halbe-Halbe“ zu machen und hoffe noch heuer auf eine Antwort von Wörgls Bürgermeisterin Hedi Wechner. In deren Vertretung ergriff Vizebürgermeister und Sportreferent Hubert Aufschnaiter das Mikrofon: „Geld habe ich heute keines mit – aber wir werden da eine Lösung finden.“
Durch den Umbau und die Neugestaltung des Dachraumes vergrößerte sich das Probelokal der BMK Bruckhäusl, das nach modernsten Schall-technischen Kriterien ausgestattet wurde und jetzt neben dem großen Proberaum samt Aufenthaltsbereich auch über einen Ensemble-Proberaum, ein Depot und ein Büro für die Vereinsleitung verfügt. Um die akustische Qualität auch hörbar zu machen, spielte die Jugendmusikkapelle Bruckhäusl unter Leitung von Kapellmeister Hannes Ploner auf. Danach konnten Kinder und Jugendliche Instrumente testen. Für die köstliche Verpflegung beim gemütlichen Beisammensein im Garten des Pfarrhofes, bei dem die Bruckhäusler Tanzlmusik für Unterhaltung sorgte, waren 35 ehrenamtliche HelferInnen der Vereine im Einsatz.