Gewerkschafts-Protest beim Gemeinderat

Gemeinderatsitzungen wurden in Wörgl in der Vergangenheit schon mehrfach für Protestaktionen genützt. Dass dabei die Gewerkschaft der Gemeindebediensteten protestiert ist neu. Mit Spruchtafeln und Flugblättern fanden sich gut zwei Dutzend Gewerkschaftsmitglieder am 7. Juli 2023 bei der vormittags angesetzten Gemeinderatsitzung im Komma ein, um von der Stadt die „Wiederaufnahme der Gespräche“ zu fordern.

Der Zwist der Gemeindeführung mit der Personalvertretung schwelt seit Monaten und sorgte bereits medial für Wirbel (wobei ich mich bisher geweigert habe, darüber auf vero-online zu berichten, da eine Diskussion von Personalangelegenheiten in der Öffentlichkeit nicht zur Konfliktlösung beitragen kann). Mangelnde Kommunikation mit Betroffenen wird der seit 2022 amtierenden Wörgler Stadtregierung immer wieder vorgeworfen. „Nicht gehört“ fühlen sich offenbar auch die Mitglieder der „Ortsgruppe Wörgl der younion Tirol“. Die younion ist eine Gewerkschaft, die nach Angabe auf ihrer Website mehr als 145.000 Mitglieder in ganz Österreich vertritt, die aus 200 verschiedenen Berufsgruppen kommen, die in mehr als 2.000 österreichischen Städten und Gemeinden tätig sind.

Mit der Störaktion bei der Gemeinderatsitzung durch Austeilen von Flugblättern an die Gemeinderäte und Zwischenrufe forderte die younion-Ortsgruppe „die sofortige Wiederaufnahme der Gespräche! Sollte der Bürgermeister dazu nicht bereit sein, ersuchen wir den Gemeinderat, jemanden zu bestellen, der bereit ist, die notwendigen Gespräche mit der Zentralpersonalvertretung zu führen.“ Statt eines Gesprächstermines gab es allerdings einen Saalverweis. Bürgermeister Michael Riedhart forderte anwesende Stadtpolizisten auf, den Saal zu räumen. Daraufhin verließen die Demonstranten umgehend den Sitzungssaal.