Kulturstammtisch & „Stadtfest neu“

Heiß diskutiert wurde beim Wörgler Kulturstammtisch am 13. Oktober 2016, der einmal mehr im Vereinslokal der Sepp Innerkofler Standschützen-Kompanie tagte. Die „heiße Kartoffel“ des Abends, bei dem weiters Informationen zum Tiroler Ball in Wien, zum bevorstehenden Christkindlmarkt sowie zum Jazz´n More-Festival sowie zu weiteren Kulturevents gegeben wurden, war das Wörgler Stadtfest. Für den nächsten Kulturstammtisch im Jänner 2017 sollen nun alle Wörgler Vereine  zum Thema Neuausrichtung des Stadtfestes eingeladen werden. Das bisherige Organisationskomitee  teilt seinen Rücktritt am 25. Oktober via facebook mit, da es sich von der Stadtpolitik übergangen fühlt.

Kulturreferentin Mag. Gabi Madersbacher begrüßte beim Kulturstammtisch Vereinsvertreter und mit Gemeinderat Andreas Schmidt und Lorenz Moser Gemeindevertreter. Marketing-Fachfrau Brigitta Merkl von der Stadtmarketing GmbH lieferte zunächst Informationen zum Tiroler Ball am 21. Jänner 2017 in Wien. Die teilnehmenden Vereine erfahren bei einem eigenen Treffen alle Details. Kostenfrei eingeladen sind die Mitglieder der Schützenkompanie und der Stadtmusikkapelle Wörgl sowie Fahnenabordnungen (4-5 Leute) weiterer Traditionsvereine. Das Budget aus der Stadtkasse in Höhe von 30.000 Euro wird vom TVB Ferienregion Hohe Salve und von den Wörgler Stadtwerken auf rund 50.000 Euro aufgestockt, für 120 Teilnehmende übernimmt der Tiroler Bund in Wien die Kosten.  Weitere Infos und Buchungsmöglichkeiten für den Ballbesuch auf http://www.energiemetropole.at/veranstaltungen/tiroler-ball-2017

Christkindlmarkt bleibt im Seniorenheim-Stadtpark

Aufgrund der Baustelle der Seniorenheim-Erweiterung wurden heuer für die Abhaltung des Christkindlmarktes Überlegungen zu anderen Standorten angestellt. Der stimmungsvolle Christkindlmarkt wurde in den vergangenen sechs Jahren in Kooperation von Kulturausschuss und Stadtmarketing GmbH organisiert. Für heuer bleibt der Standort allerdings der Gleiche, wie Kulturreferentin Madersbacher mitteilte. „Für eine Verlegung in die Bahnhofstraße muss erst ein Konzept erabeitet und neue Standl angeschafft werden, das geht erst für 2017“, so Madersbacher. Neue Standl seien aufgrund des desolaten Zustandes der bestehenden auf jeden Fall nötig. Als Standort kam heuer als Alternative die neue Baulücke in der Bahnhofstraße ins Gespräch. Da der Eigentümer, der das Grundstück jetzt als Parkplatz für seine Apotheke verwendet, erst Bedenken wegen Haftungsfragen und schließlich eine Platzmiete von 3.000 bis 4.000 Euro haben wollte, wurde davon wieder Abstand genommen.

„Der Christkindlmarkt wird dieselben Öffnungszeiten wie in den vergangenen beiden Jahren haben und aus 20 bis 25 Ständen bestehen“, teilte Brigitta Merkl mit. Zudem wird am 8. Dezember geöffnet. In Kooperation mit dem Verein SCW Shopping City Wörgl werden heuer wieder lebendige Christbäume für die Innenstadt angeschafft, die auch mit Kutschenfahrten belebt werden soll. Heuer wird es zudem einen weiteren Weihnachtsmarkt geben, den der Biergarten am Madersbacherweg ausrichtet.

Im Zusammenhang mit der Christkindlmarkt-Standort-Diskussion kam Kritik an der Parkplatz-Nutzung des ehemaligen Café-Moser-Areals auf – aus städtebaulicher Sicht sei Anderes wünschenswerter, auch im Hinblick auf eine in der Bahnhofstraße gewünschte Verkehrsberuhigung. „Gibt es hier nicht Vorgaben zum Ortsbildschutz?“ lautete eine Frage. „So etwas gibt es in Wörgl nicht“, antwortete Stadtentwicklungsreferent GR Andreas Schmidt. „Wir gehen jetzt von einem zeitlich begrenzten Parkplatz aus, einem Bauwerk mit vorübergehendem Bestand. Dem Eigentümer gehört auch das benachbarte Albertini-Haus. Wir wollen mit ihm die Bebauung gemeinsam entwickeln. Derzeit wird ein Bebauungsplan für die Fläche erstellt“, so Schmidt, wobei der Wunsch in Richtung Bahnhofstraßen-Belebung durch Ansiedelung von Gastro-  und Caféhaus-Betrieben gehe.

Jazz´n More Festival läuft heuer zum 2. Mal

„Das Komma wickelt jährlich 200 Kulturveranstaltungen ab, 8 bis 12 davon für Kinder. Für das Jazz´n More-Festival steht das Komma den veranstaltenden Vereinen kostenlos zur Verfügung,“ teilte Komma-Manager Luggi Ascher mit und freut sich über die Zusammenarbeit der Kulturvereine Komma Kultur, SPUR – Pop für Erwachsene, Nischenklänge, Jeunesse Wörgl und dem Kulturausschuss.

Das Festival startete am 15. Oktober mit Karlheinz Miklin und seinen Musikern unter dem Motto „Jazz via Brasil“, veranstaltet von SPUR. Am 4. November gastiert um 16 Uhr auf Einladung der Jeunesse die Jakob Pocket Band mit „Einmal hin, einmal her“ zum Familienkonzert im Komma. Sie improvisiert und erfindet mit Kindern lustige und verrückte Geschichten als interaktive Reise durch die Jazzgeschichte. Am 11.11. präsentiert der Kulturausschuss der Stadt ab 20 Uhr das Martin Nitsch Quartett & das Anna Widauer Duo. Die 1989 in Wörgl geborene Anna Widauer wird Jazz-Standards und Eigenkompositionen singen. Der Kulturverein Nischenklänge lädt am 19. November 2016 um 20 Uhr zum Abend mit den Saitenvirtuosen Matthias Bartolomey und Klemens Bittmann – „progressive strings vienna“. Der Wiener Cellist und der Grazer Geiger und Mandola-Spieler schlagen in schönster Crossover-Manier die Brücke vom Klang der Klassik hin zu diversen anderen Musikformen. Den Abschluss bildet auf Einladung des Vereins Komma Kultur ein Konzertabend am 26. November ab 20 Uhr mit dem Gail Anderson Quartett: „Pop goes Jazz“ – Jazz, Swing, RnB, Blues, Gospel und Pop-Musik, auf jeden Fall temperamentvoll und groovig! Begleitet wird sie von Christian Wegscheider am Piano, Gernot Hasslauer am Kontrabass und Franz Trattner am Schlagzeug. Alle weiteren Infos und Tickets auf www.komma.at

Riesenerfolg für Kinderoper Max & Moritz

Beim Rückblick auf die Kinderopernproduktion „Max & Moritz“ der Academia Vocalis stellte LMS-Direktor Mag. Johannes Puchleitner fest: „Die Kinderoper war eine super Sache! Hier wurde Großartiges geleistet – von der Komposition des jungen Wörglers Christian Spitzenstätter über das Libretto des Wörglers Walter Hohenauer bis hin zu den jungen Darstellerinnen und Darstellern und dem Orchester. Alle Kinder und Jugendlichen kamen aus der Region.“ Höhepunkt waren die ausverkauften Vorstellungen im Erler Festspielhaus, wobei am Samstag 600 Besucher die Aufführung begeistert bejubelten. „Hier wurden Höchstleistungen erbracht“, freut sich Gabi Madersbacher. „Eineinhalb Jahre Arbeit haben sich voll gelohnt!“ Derzeit laufen übrigens Verhandlungen mit Opernhäuser in Dresden und Zürich über die Aufnahme der Kinderoper in deren Spielpläne.

Stadtfest – quo vadis?

Der Kulturstammtisch ist eine Plattform für Informationsaustausch sowie Vernetzung und ein Instrument zur Beteiligung Kulturschaffender an kulturpolitischen Entscheidungen. In der vergangenen Gemeinderatsperiode nützte Kulturreferent Mag. Johannes Puchleitner dieses Gremium gezielt für die Mitgestaltung des Kulturentwicklungsprozesses, dessen Resultat u.a. Richtlinien für Kulturfördergelder, für die Vergabe des städtischen Kulturpreises oder der Wörgler Kulturkalender waren.

Zur Tradition der Kulturstammtische zählt auch, dass von den TeilnehmerInnen Themen zur Diskussion gestellt werden. So poppte am 13. Oktober das Thema Stadtfest auf. Es wurde bedauert, dass Vereine wie der Gesundheits- und Sozialsprengel oder Lions Club Wörgl heuer nicht mehr dabei waren. Kritik wurde an der Festausrichtung dahingehend laut, dass die Rahmenbedingungen für die Traditonsvereine sich verschlechtert hätten. „Früher hat man mit der Stadtfestteilnahme Geld verdient und investieren können – jetzt ist das anders“, stellte Schützenkompanie-Hauptmann Manfred Mohn fest. Das Stadtfest sei zu laut, nur auf die Jungen ausgerichtet. Man solle wieder zurück zu den Wurzeln – mit Festen wie dem Wirtefest Über die Gassn, dem Bergbauernfest oder dem Fest der Nationen als Vorbild.

Das Rad der Zeit zurückzudrehen ist aber eine Illusion, wie Luggi Ascher versuchte klar zu machen: „Seit 11 Jahren bin ich in der Stadtfestorganisation tätig. Das Wörgler Stadtfest ist eine andere Liga – da reisen Festbesucher von München bis Salzburg an, da sind 15.000 Leute am Festgelände. Das Stadtfest hat eine Umwegrentabilität von 1,5 Millionen Euro und ist eine Werbeveranstaltung für Wörgl“, hob Ascher den Unterschied zu jenen Festen hervor, die sich vornehmlich an die Wörgler Bevölkerung richten.

„Der Start des Stadtfestes war ein Vereinsfest – und das hat sich seit über 30 Jahren gut entwickelt, es kommen sehr viele junge Leute“, erklärte Dr. Günther Moschig vom Kulturverein SPUR. Diese Entwicklung erläuterte Luggi Ascher auch aus rechtlicher Sicht. Der Verein Wörgler Stadtfest wurde aus Haftungsgründen ruhend gemeldet. Dass die Abwicklung jetzt bei der Stadtmarketing GmbH liege, zeige auch, dass das Stadtfest ein Marketing-Instrument für die ganze Stadt und deren Image ist. Ascher wies weiters auf den Umstand hin, dass das Stadtfest ohne öffentliche Gelder abgewickelt werde und aus dem Erlös auch Investitionen wie die Anschaffung von zwei WC-Containern getätigt wurden, während andere Feste subventioniert werden müssen.

Das Stadtfest wieder mehr für Wörgler Vereine attraktiv zu machen wünscht sich Gemeinderat Andreas Schmidt. „Ist das Stadtfest ein Fest für die Jugend oder für alle? Diese Diskussion muss geführt werden“, stellte Kulturreferentin Madersbacher fest. Dazu sollen nun alle Wörgler Vereine beim nächsten Kulturstammtisch am 26. Jänner 2017 eingeladen werden. Richtungsentscheidungen werden bis dahin allerdings beim 12köpfigen Organisationskomitee getroffen, das bisher in der Nachfolge des Vereins Wörgler Stadtfest tätig war.  Welche Änderungen im Raum stehen, dazu findet auf Einladung der Bürgermeisterin Hedi Wechner am 2. November eine Pressekonferenz statt.

Seit heute, 25. Oktober steht eine Stellungnahme der bisherigen Stadtfestorganisatoren auf facebook online. Wörtliche Wiedergabe:

Wörgler Stadtfest 2017 – QUO VADIS ?

Das 34. Wörgler Stadtfest 2016 ist Legende. Es zählte mit 13.500 zahlenden Besuchern, nicht nur zu den meist besuchten, sondern auch zu den friedlichsten und innovativsten Stadtfesten seit seiner Gründung.
Begeistertes Publikum aus Nah und Fern, feierte am 9. Juli 2016 in der Energiemetropole Wörgl ein unvergessliches Fest mit einer positiven Ausstrahlung in die ganze Region.

Kritik aus Politik & Ausschüssen:
Die neuen politischen Verantwortlichen kritisieren uns inhaltlich, Gerüchte haben sich bestätigt, eine Neuausrichtung von Seiten der Gremien, Diskussion in den Ausschüssen Bildung,Kultur und Sport, sowie Anträge von politischen Fraktionen lösen eine „Back to the roots“ und „Stadtfest STOP!“ – Diskussion in Wörgl aus.
Zu allen diesen visionären Ideen, Gesprächen und Diskussionen wurde zu keinem Zeitpunkt das Stadtfest-Team geladen oder zu Details befragt.
Bei der am Mittwoch, den 19.10.2016 stattgefundenen organisatorischen Nachbesprechung unseres Teams wurde über eine weitere Vorgangsweise ausgiebig diskutiert. Das Team fühlt sich von den politischen Verantwortlichen übergangen, und möchte zukünftigen Ideen nicht im Wege stehen.
Luggi Ascher gibt ab sofort die Verantwortung für das Fest ab und steht als Hauptorganisator für 2017 nicht mehr zur Verfügung. Die Gründe sind einerseits eine verfahrene Kommunikation, sowie der fehlende Rückhalt von den politischen Entscheidungsträgern in Wörgl, die die Durchführung eines solchen Events zum jetzigen Zeitpunkt in der bestehenden Konstellation nicht möglich machen.

Statement Luggi Ascher: „Das Fest liegt mir seit 11 Jahren sehr am Herzen, ich habe es mit dem Team inhaltlich und programmatisch nach besten Wissen weiter entwickelt und wir haben mit Begeisterung beobachtet wie dynamisch ein modernes Volksfest in Wörgl wächst. Wenn auch zeitgleich in anderen Städten ein Sterben gerade dieser Feste auf Grund von Publikumsmangel oder organisatorischen Hürden zu beobachten ist.
Mir ist auch bewusst, das Veränderungen, und moderne Fest- und Festivalcharaktere polarisieren, und traditionelle Feiergewohnheiten dabei teilweise auf der Strecke bleiben. Aus diesem Grunde wurden aber Traditionsfeste wie das „über die Gassen“, “ Brezensuppenfest“, Jubiläumsfeste von Schützen, Feuerwehr und Stadtmusik und nicht zuletzt der „Erlebnistag der Bergbauern“ gebührend unterstützt.“

Kultur-Terminkalender

„Wörgl ist eine kleine Kulturhauptstadt hinsichtlich der Kreativität und des Engagements von Vereinen“, stellte Gabi Madersbacher fest. Was sich auch beim Rückblick auf 20 Jahre Komma zeigte, wobei die Bedeutung des Wörgler Veranstaltungszentrums weit über die Stadtgrenzen für das Tiroler Kulturleben eine wichtige Rolle spielt. Das aktuelle Komma-Programm gibt´s auf www.komma.at, auch zu den „Komma 4 kids“-Events ua.a. am 2. Dezember mit Rodscha & Tom, am 9. Dezember mit Kasperltheater und am 16. Dezember mit dem Kinder-Mitmachtheater „Das Weihnachtsgechenk“.

Wörgler Streicher- und Bläserensemble: Neujahrskonzert im BRG Wörgl im Jänner 2017.

Gemeinsam mit dem Stadtpfarrchor und dem Wörgler und Streicher- und Bläserensemble Ensemble wird am 13.11. um 10.00 Uhr der Festgottesdienst zu Ehren der Hl. Cäcilia in der Stadtpfarrkirche unter der Leitung von Othmar Erb aufgeführt. Weiters auch der Festgottesdienst am Christtag – 25.12.2016 um 10.00 Uhr in der Stadtpfarrkirche – verstärkt durch ein Solisten-Quartett.

Vom Stadtpfarrchor allein mit Organist Lois Widmann – unter der Leitung von Othmar Erb – wird der Festgottesdienst am Allerheiligentag (01.11.2016) um 10.00 Uhr in der Stadtpfarrkirche gestaltet.

Verein Musikantenhoagascht: Adventhoagascht am 4. Dezember 2016 ab 19 Uhr im Gasthof Hauserwirt in Wörgl-Boden, moderiert von Joch Weißbacher.

Schützenkompanie: Seelen-Sonntagsgottesdienst am 6.11.,  Jahreshauptversammlung mit Neuwahlen. Treffpunkt der Vereine um 09.40 Uhr beim Stadtamt. 10.00 Uhr Hl.Messe mit anschl. Kranzniederlegung, danach Jahreshauptversammlung.

Unterguggenberger Institut: Fortsetzung der Filmreihe in Kooperation mit Tagungshaus und Grüner Bildungswerkstatt: 17. Jänner 2017 „Das Leben ist keine Generalprobe“  – Doku über den Waldviertler Schuhfabrikanten Heini Staudinger und am 4.4. Film von Enno Schmidt zum Thema Grundeinkommen. Der Eintritt bei den Filmabenden im Tagungshaus, Start 19:30 Uhr, ist frei.