Kein weiteres Geld der Stadt fürs Erlebnisbad Wave ohne vorher die Wörgler BürgerInnen umfassend zu informieren und dann abstimmen zu lassen, das fordern die Wörgler Grünen in einer Presseaussendung am 10. Februar 2020. Für Sanierung und neuerliche Attraktivierung stehen Ausgaben von 9 Millionen Euro aus der Stadtkasse zur Diskussion.
„Das Wörgler Erlebnisbad Wave sorgte bereits vor seiner Eröffnung im Jahre 2003 für heftige Diskussionen bei Bevölkerung und Politik. Zu groß, zu teuer, zu schattig, das Freibad zu klein und anderes mehr waren die Kritikpunkte. Das führte sogar soweit, dass eine „Anti-Wave-Initiative“ gegründet wurde, die mit dem Slogan „Wir wollen unser altes Bad zurück“ für Aufregung und gehörigen Wirbel in der Stadt sorgte. Heute, 17 Jahre später, ist das Wave eine Art Institution in Sachen Tiroler Erlebnisbäder. Eine sehr attraktive Saunalandschaft als Highlight, ein ansprechendes Hallenbad, ein stark frequentiertes Sportbecken und der leider etwas zu klein geratene Freibadebereich ziehen tausende Besucher aus Nah und Fern in das Erlebnisbad „Wörgler Wasserwelten“. Man möchte meinen eine Erfolgsstory. Wäre es auch, wenn da nicht die leidigen Finanzen das Erlebnisbad ordentlich ins Schwimmen bringen würden“, teilen die Wörgler Grünen mit.
Der laufende Betrieb finanziere sich zwar vorwiegend selbst, aber Kreditrückzahlungen von jährlich zirka 760.000,- Euro sowie Attraktivierungen und Renovierungen müssen zu 90% von der Stadt Wörgl und damit der Bevölkerung getragen werden. GR Christine Mey von den Wörgler Grünen meint: „Der Kardinalfehler bei der Finanzierung war sicherlich der, dass man die zu erwartenden finanziellen Belastungen (kein Erlebnisbad in Österreich finanziert sich selbst) nicht breit genug verteilt hatte. Das ganze Unterland und da im speziellen der Tourismus profitiert von dieser Einrichtung, nur, erhalten und betreiben muss Wörgl das Wave faktisch allein. Vernünftig wäre, einen Betreiberverband aus Gemeinden und Tourismusverbänden zu gründen und sich so die finanzielle Belastung aufzuteilen“.
Zusammenfassend stellen die Wörgler Grünen fest: „Das Wave ist für viele Erholungssuchende ein Erlebnisbad so wie sie es sich vorstellen: modern und attraktiv. Leider aber auch für viele WörgIerinnen und Wörgler schlichtweg zu teuer und für die Stadt ein Fass ohne Boden.“
GR Richard Götz dazu: „Gut 9 Millionen Euro jetzt in das Wave zu stecken, die dann in der Stadtkassa fehlen, darf ohne Befragung der Bürgerinnen und Bürger und Offenlegung aller Fakten, vor allem der finanziellen Fakten nicht geschehen.“
Götz dazu weiter: „Die Bevölkerung muss umfassend informiert werden um dann auch dementsprechend abstimmen zu können. Es müssen verschiedene Szenarien- vom Vollausbau bis zur abgespeckten Variante und bis zur Schließung – offengelegt werden.“ Es sei längst überfällig, dass auch in Wörgl echte und umfangreiche Bürgerbeteiligung Einzug halte.
TVB zahlte für Attraktivierungen
In einer ersten Reaktion des TVB wird festgehalten, dass in den vergangenen Jahren Attraktivierungen in weit größerem Ausmaß finanziert wurden. So bezahlte der TVB beispielsweise beim Bathai 700.000 Euro der insgesamt 900.000 Euro Investitionskosten (siehe https://vero-online.info/wave-lockt-mit-thailaendischem-flair-neues-tropical-spa-bathai/) oder kam für die Kosten des Spielplatzes auf. Auch bei der Doppellooping-Rutsche sei der Finanzierungsanteil der TVB weit höher gewesen.