„Wörgler Badl“ vorgestellt

Mit Spannung erwartet und von großem Medieninteresse begleitet war die Pressekonferenz der Stadtgemeinde Wörgl am 24. Juni 2025 zum geplanten Neubau des Schwimmbades. Wörgl soll nun „ein kleines Regionalbad fürs Tiroler Unterland bekommen“, wie Bürgermeister Michael Riedhart mitteilte. Für das neue „Wörgler Badl“ am Scheiberfeld auf einer Fläche von 17.000 Quadratmetern werden Kosten von 20 Millionen Euro veranschlagt.

Der Wörgler Bäderbeirat, in dem alle Fraktionen außer der Liste Wir für Wörgl – Roland Ponholzer mitwirken, habe sich auf das vorliegende Projekt „Wörgler Badl“ geeinigt, so Riedhart. Nachdem Wörgl den Bau eines Regionalbades aufgrund zu geringer Landesförderung abgelehnt hat, sei das Land „proaktiv auf uns zugekommen und hat uns eine 55 %ige Förderung für den Bau eines ganzjährigen Schwimmbades fürs Tiroler Unterland in Aussicht gestellt“, so Riedhart. Dass es jetzt etwas kleiner ausfällt als ursprünglich geplant spiegle sich auch im Namen wider: „Wörgler Badl“.

Das nun vorliegende Projekt sei Ergebnis der 14tägigen Treffen des Wörgler Bäderbeirates, dem Ersatzgemeinderat Andreas Schmidt von der Liste Hedi Wechner vorsteht. „Unsere Schwerpunkte liegen auf einem kleinen Regionalbad mit Schulschwimmen und einer Saunalandschaft mit Indoor-Becken“, erklärte Schmidt. „Dieses Projekt wurde fraktionsübergreifend entwickelt“, ergänzte sein Stellvertreter GR Christopher Lentsch, der feststellte, dass „die Fraktion von Roland Ponholzer die angebotene Mitarbeit im Bäderbeirat abgelehnt hat. Als wichtigster Aspekt stand der Kostenfaktor im Vordergrund, wir können uns da nicht übernehmen.“

Wie nun das geplante neue Schwimmbad im Detail aussehen soll, präsentierte Dipl.-Ing. Juri Nindl, Stadtbaumeister und Geschäftsführer der Wörgler Schwimmbad GmbH: „Wir gehen von einer Kapazität von gleichzeitig 800 bis 1.000 Personen und einer Tageskapazität von 1.600 bis 2.000 Besucher aus. Im Freiluftbereich entsteht ein Sportbecken mit 5 x 25 Meter-Bahnen, ein Nichtschwimmerbecken mit 300 Quadratmetern, ein Kinderbecken mit 150 Quadratmetern und optional ist ein Sprungbecken mit 100 Quadratmetern und einem 5 Meter-Turm vorgesehen. Die Liegefläche umfasst 8.000 Quadratmeter mit Bäumen, Wiese und Rückzugsorten. 500 Quadratmeter sind für sportliche Aktivitäten wie Beachvolleyball und Tischtennis vorgesehen, 250 Quadratmeter für einen Spielplatz und 240 Quadratmeter für einen Terrassen-Kiosk mit 150 Sitzplätzen.“

Der Freibereich ist im östlichen Bereich angesiedelt. Im westlich davon errichteten Hochbau soll ein Indoor 25-Meter-Becken mit 5 Bahnen entstehen, das „dual“ genutzt werden soll, wie Bürgermeister Riedhart erläutert: „Vormittags fürs Schul- und Vereinsschwimmen, ab 14 Uhr ausschließlich für die Saunagäste, für die im Haus eine 2.000 Quadratmeter große Saunalandschaft errichtet wird. Mit dem Saunabetrieb wollen wir eine Abgangsdeckung erzielen.“ Die Saunalandschaft sei auch ein attraktives Ganzjahresziel für den Tourismus.

Das neue Schwimmbad wird über die Federer-Straße erschlossen, von der auch zu den rund 40 ebenerdigen Parkplätzen fürs Badl zugefahren wird. Vom rund 21.000 Quadratmeter großen Scheiberfeld werden 17.000 fürs Schwimmbadareal verwendet. Auf dem restlichen westlichen Areal wie auch am benachbarten kleineren, ebenfalls von der Stadt bereits im Baurechtsweg für 99 Jahre angepachteten Feld soll sozialer Wohnbau entstehen. Um die Lärmbelastung durch den Freibadbetrieb zu reduzieren, wird der Schwimmbad-Hochbau mit dem Hallenbecken zwischen Wohnbereich und Freibereich situiert. Zur Verkehrserschließung wird zudem rund um das Schwimmbad ein Radweg angelegt. Das Freibad soll zudem so konzipiert werden, dass die Grünfläche für die Bevölkerung ganzjährig nutzbar ist.

Der weitere Zeitplan sieht nun vor, dass heuer nach Abschluss der Konzepterstellung im Sommer noch mit archäologischen Untersuchungen begonnen wird und im Winter die Ausschreibung erfolgt. Mit dem Abschluss laufender Behördenverfahren rechnet man  2026, auch mit dem Baubeginn und einer Bauphase von 20 Monaten. Archäologische Voruntersuchungen haben bereits stattgefunden und haben ergeben, wo eventuell Funde zu erwarten sind. Grabungen sollten dann im Frühjahr 2026 abgeschlossen werden.

„Die Kostenschätzung liegt für den Neubau bei 20 Millionen Euro“, teilte Stadtwerke-Geschäftsführer Dr. Klaus Kandler mit. Weshalb die Kosten jetzt nicht mehr wie ursprünglich fürs Regionalbad bei 40 bis 50 Millionen Euro liegen, erklärte Bgm. Riedhart: „Das Projekt wurde verkleinert.“

Um die Landesförderung in Anspruch nehmen zu können, sind noch viele Gespräche und Abklärungen notwendig. „In den nächsten Wochen werde ich Gespräche mit den Umlandgemeinden und den Tourismusverbänden über Beteiligungen führen. Wir erhalten dabei Unterstützung von LA Sebastian Kolland und auf Landesebene auch von der Liste Fritz und der FPÖ“, erklärte Riedhart.

Eine Schwimmbad-Eröffnung gäbe es dann bestenfalls 2027 – wobei hier die Vorhersage mit Vorsicht getroffen wird angesichts noch anstehender Behördenwege und bestehender Nachbarschaftsrechte.