Lange Nacht der Museen im Heimatmuseum Wörgl am 1.10.2016

Das Heimatmuseum Wörgl im Parterre der Landesmusikschule, Brixentalerstraße 1, öffnet auch heuer wieder bei der Langen Nacht der Museen die Museumstüren und freut sich am Samstag, 1. Oktober 2016 von 18:00 bis 01:00 Uhr auf zahlreichen Besuch. Zum 17. Mal organisiert der ORF heuer die Kulturnacht, an der mehr als 700 Museen, Galerien und Kulturinstitutionen in ganz Österreich und in Teilen von Slowenien, Liechtenstein, der Schweiz und in Deutschland teilnehmen.

Das 1980 wiedergegründete Wörgler Heimatmuseum bietet einen geschichtlichen Rückblick bis in die Eisenzeit. Zu den Raritäten zählen die Gräberfunde aus der Latène-Zeit, eine Kerbholzsammlung sowie die Dokumentation des Wörgler Freigeldes und der lokalen Industriegeschichte mit besonderem Schwerpunkt auf die Entstehung der Zementindustrie im Raum Wörgl.

Ab 19:00 Uhr starten bei der Langen Nacht der Museen wieder themenbezogene Museumsführungen: „Historische Raritäten“ präsentiert Hans Gwiggner, über die Geschichte der Zementindustrie informiert Ing. Rudolf Pardon und übers Wörgler Freigeld Veronika Spielbichler. Als Reaktion auf die Ausstellung „NS Zwangsarbeit: Das vergessene Lager in Wörgl“ werden Fotos ausgestellt, die von Ausstellungsbesuchern aus der Zeit als Flüchtlingslager (1945-1957) mitgebracht wurden. Gezeigt wird auch der Videomitschnitt des Historikers Mag. Erich Schreder, der in seinem Vortrag ausführlich über das DULAG Wörgl und die Hintergründe der Zwangsarbeit im Nationalsozialismus informiert sowie die Memory Walk Wörgl-Filme.

Hochwasser im Barackenlager Söcking in Wörgl am 18. Juni 1948. Foto: privat

„Zur Erinnerung an die Überschwemmung während unseres Lagerlebens im Jahre 1948, den 18. Juni, Wörgl, Tirol, Österreich“ steht auf der Rückseite dieses Fotos, das vom Ausstellungsbesucher Helmut Kittl mitgebracht wurde.

Die Ausstellung war von 8.-20. September in der Galerie am Polylog zu sehen. Nach dem Eröffnungsabend mit rund 100 Gästen  waren in den regulären Ausstellungszeiten 120 durchwegs sehr interessierte BesucherInnen da, darunter auch einige, die sich selbst an das Flüchtlingslager gut erinnern konnten beziehungsweise dort auch gewohnt hatten. Weiters besuchten die Ausstellung drei  Wörgler Schulklassen  mit 61 SchülerInnen aus dem BRG sowie der BFW+AL. Die Ausstellung geht als Wanderausstellung weiter, wobei Paneele wie Drucke und Filme vom Anne Frank Verein Österreich ausgeliehen werden können. Fixiert sind bereits Ausstellungsprojekte im Bundesschulzentrum Wörgl (BRG, HAK und HAS sowie die BFW+AL) sowie in der Handelsakademie Kitzbühel.

Im Vortragssaal der Landesmusikschule werden wieder zeitgeschichtliche Wörgler Filmbeiträge vom Wörgler Filmer Egon Frühwirth vorgeführt.

Das Filmprogramm:

19:00 Uhr Gollnerfilme 1920-1939

19:40 Uhr Michael Unterguggenberger und das Experiment von Wörgl

20:15 Uhr Überfuhr Sepp

20:25 Uhr Urban

20:35 Uhr Europameisterschaft in Wörgl Inlinespeedskating

21:00 Uhr Das Wunder von Veliboje

& weitere Filme aus dem Archiv von Egon Frühwirth nach Publikumswunsch

Filmemacher Egon Frühwirth und Heimatmuseumsvereinsobmann Mag. Markus Steinbacher. Foto Veronika Spielbichler

Filmemacher Egon Frühwirth und Heimatmuseumsvereinsobmann Mag. Markus Steinbacher.