Almbauern fordern: „Alm ohne Wolf“

„Alm ohne Wolf“ – die Forderung der betroffenen Almbauern sind eindeutig, sie werben wie hier beim Unterkrumbacher in der Wörgler Bahnhofstraße für Verständnis in der Bevölkerung und fordern Unterstützung von der Politik. Aktuell  sind in Tirol heuer bereits rund 200 Risse durch Wolf und Bär behördlich erfasst,  bereits sechs verschiedene männliche Wölfe aus der italienischen Population wurden nachgewiesen und wahrscheinlich halten sich drei Bären in Tirol auf, teilt das Land Tirol mit.

Jedenfalls sechs verschiedene Wölfe, allesamt männlich und aus der italienischen Population, wurden im heurigen Jahr bereits genetisch nachgewiesen. In zahlreichen Fällen steht das Ergebnis der Genotypisierung, also der Bestimmung des Individuums, noch aus. Es ist auch davon auszugehen, dass sich aktuell drei Bären in Tirol, zwei im Tiroler Oberland und einer in Osttirol, aufhalten. Den Behörden wurden bislang rund 200 tote Schafe gemeldet, die zu einem Großteil bereits genetisch bestätigt einem großen Beutegreifer zuzuordnen sind. Dazu kommen noch rund 100 abgängige Tiere. Auffallend ist, dass Bären für ein Viertel der Risse verantwortlich sein dürften.

Für im Zeitraum 25. bis 29. Juni begutachtete tote Schafe liegen nunmehr auch die Ergebnisse der DNA-Untersuchungen zur Bestimmung der Tierart vor. Bei den toten Schafen auf der Feldringalm in Silz, auf der Westendorfer Niederkaralm, auf der Oberhofener Alm sowie auf der Rietzer Alm wurde bei den eingesandten Proben jeweils ein Wolf nachgewiesen. Bei einer Losung (Kot), die im Nahebereich von zwei toten Schafen in Anras gefunden wurde, konnte hingegen die DNA eines Bären nachgewiesen werden.

In Osttirol wurden in den vergangenen Tagen zahlreiche weitere tote Schafe im Gemeindegebiet von Hopfgarten im Defereggen, Prägraten, Außervillgraten und Assling gefunden. Ersten Meldungen zufolge sind rund 35 Schafe tot, weitere etwa 50 werden vermisst. Aufgrund der amtstierärztlichen Beurteilungen ist jeweils von einem großen Beutegreifer als Verursacher auszugehen. Ergebnisse der genetischen Untersuchungen, die konkret Aufschluss geben, ob ein Bär oder ein Wolf beteiligt ist, liegen dazu derzeit noch keine vor.

Aus dem Gemeindegebiet von Westendorf (Bezirk Kitzbühel) sind der Behörde in Summe rund 30 tote, 3 verletzte und über 20 vermisste Schafe bekannt. Die auf der Niederkaralm tot aufgefundenen Schafe können einem Wolf zugeordnet werden. Für die Rotwandalm, wo ebenfalls der konkrete Verdacht auf einen Wolf als Verursacher vorliegt, steht das Untersuchungsergebnis noch aus.

Weitere tote Tiere wurden in den letzten Tagen auch aus Umhausen, St. Anton am Arlberg und aus St. Leonhard im Pitztal gemeldet. Bei den in Summe knapp 30 toten Schafen gibt es Hinweise auf die Beteiligung eines Bären.

Jener Wolf, der auf der A 13 Brennerautobahn überfahren wurde, ist keiner der bereits drei verschiedenen im Wipptal nachgewiesenen Wölfe. Es handelt sich dabei wieder um ein anderes Individuum.

Weitere Informationen: www.tirol.gv.at/baer_wolf_luchs

Quelle: Mag. Christa Entstrasser-Müller/Land Tirol

Banner "Alm ohne Wolf" im Juli 2021 in der Wörgler Bahnhofstraße. Foto: Veronika Spielbichler

„Alm ohne Wolf“ – die Tiroler Almbauern fordern eine klare Entscheidung zugunstes ihres Viehes und werben um Verständnis wie hier mit einem Banner beim Unterkrumbacherhof in der Wörgler Bahnhofstraße.