Tirol für Ghana: Drei Container auf großer Reise

Im Rahmen ihrer Aktion „Grenzenlos helfen“ hat Elisabeth Cerwenka bereits einige Hilfslieferungen nach Ghana gebracht. Jetzt hat die Wörglerin wieder drei Container auf die große Reise geschickt.

Was noch in bestem Zustand ist, aber bei uns nicht mehr gebraucht wird und entsorgt werden muss, das leistet in Afrika noch wertvolle Dienste. Möbel, Betten, Kleidung ­ – in den letzten Monaten hat sich wieder einiges angesammelt, was Elisabeth Cerwenka zur Weiterverwendung anvertraut wurde.

Die Volksschule Kramsach etwa hat ausgediente Schulmöbel zur Verfügung gestellt. Sieben Stunden lang wurden dieser Tage Tische, Sessel und Tafeln fein säuberlich in einen 20 Fuß-Container geschlichtet. Tags darauf traf man sich in Wörgl, um die nächste Lieferung reisefertig zu machen. Kein einfacher Job, denn diesmal waren unter anderem 30 Krankenhaus-Betten zu verstauen, die im KH Hall ausgemustert worden waren. Millimeter-Arbeit, denn der Container muss vorschriftsmäßig beladen werden. Dazu kamen 80 Matratzen, Untersuchungsliegen, Rollstühle, Rollatoren, OP-Lampen, Schränke, dazu 220 Kartons mit Kleidung, Schuhen, Schultaschen… Eine private Firma hat 4.000 Stück Bettwäsche spendiert, von der Klinik Innsbruck kamen drei Kartons mit Blutabnahme-Sets, und die Fa. Striede sowie Hubert Fankhauser und Andreas Gföller stellen insgesamt 500 Stück Corona-Schutzvisiere zur Verfügung.

Den ganzen Tag lang war der Verlade-Trupp an der Arbeit, 12 freiwillige Helferinnen und Helfer packten den 40 Fuß-Container so rappelvoll, dass kein Mäuschen mehr Platz gefunden hätte.

Dann Glück im Unglück für Elisabeth Cerwenka: In den beiden Containern war gar nicht genug Platz für alles, was sich im Lager angesammelt hatte. Dieses aber musste geräumt werden! Da kam plötzlich ein weiteres Angebot: Die städtische Kinderkrippe Wörgl tauscht ihr Mobilar aus und stellt die alte Einrichtung zur Verfügung: „Eine glücklich Fügung“, freut sich Cerwenka, der es gelang, einen dritten Container zu organisieren, der nun ebenfalls beladen und verschickt wird.

Dann sind drei große Container aus Tirol unterwegs nach Hamburg, von wo es per Schiff weiter geht nach Ghana. Dort wartet die nächste Herausforderung: Die drei Ladungen müssen schließlich erst noch verzollt, in die Provinz Ntronang im Landesinneren transportiert und dort an Krankenhäuser, Schulen und an die Bevölkerung verteilt werden.

Das bedeutet noch viele Hürden und viel Kopfzerbrechen für Elisabeth Cerwenka. Zumal aktuelle Corona-Maßnahmen alles noch zusätzlich sehr kompliziert machen können. Immerhin aber muss sie sich mit einer Sorge nicht plagen: Zwei der drei Container-Transporte hat nämlich ein Wörgler Unternehmen finanziert. Cerwenka: „Bei diesem möchte ich mich ebenso herzlich bedanken wie bei allen anderen Spendern – und natürlich bei meinem großartigen Team, das mir beim Beladen der Container geholfen hat!“.

Text: Hermann Nageler